Festplatten: Das Gesetz der Serie

21.04.2005
Von Kurt Schörghofer
Die neuen seriellen Schnittstellentechniken werden ihre parallelen Vorgänger nach und nach ablösen.

Hier lesen Sie…

  • worin die technischen Unterschiede von seriellen und parallelen Speicherschnittstellen begründet sind;

  • welche Einsatzmöglichkeiten sich daraus ergeben;

  • wie sich die neuen seriellen Schnittstellenstandards in Speichersubsystemen kombinieren lassen.

Lange schon waren sie angekündigt, jetzt endlich kommen sie auf den Markt: die seriellen Speichertechniken. Doch was bedeutet der Technikwechsel für die Anwender? Sicher ist eines: Eine abrupte Wachablösung wird es nicht geben - beide Technologien werden wohl noch eine ganze Weile "im Parallelschwung" nebeneinander herfahren. Aber es zeichnet sich ein Schichtwechsel in der Speicherwelt ab: Serial-Attached-SCSI-(SAS-)Schnittstellen sind die dezidierten Nachfolger der altgedienten parallelen SCSI-Standards. Serial-ATA-Festplatten werden wohl überall dort zum Einsatz kommen, wo jetzt noch parallele Vorgänger ihren Dienst tun, also in Desktop-Rechnern und Notebooks.

Die wichtigsten Prognosen: SAS ersetzt schnell SCSI bei Servern, die FC-Technik bleibt relativ konstant, und 2007 hat fast ein Viertel der im Business-Bereich verwendeten Laufwerke eine SATA-Schnittstelle.
Die wichtigsten Prognosen: SAS ersetzt schnell SCSI bei Servern, die FC-Technik bleibt relativ konstant, und 2007 hat fast ein Viertel der im Business-Bereich verwendeten Laufwerke eine SATA-Schnittstelle.

Anbieter und Marktforschungsunternehmen gehen für die nächsten Jahre von einer Koexistenz verschiedener Speichertechniken in der IT-Infrastruktur von Unternehmen aus. Zwar variieren die Angaben je nach Quelle, insgesamt betrachtet ergibt sich jedoch ein relativ einheitliches Bild: Das serielle I/O-System SAS wird SCSI in Unternehmens-Servern ablösen. Bereits im Jahr 2007 wird der Anteil an SAS-Festplatten in Unternehmen nach diesen Schätzungen zwischen 25 und 40 Prozent, der von Serial-ATA-Platten zwischen 20 und 30 Prozent liegen. Einig sind sich die Auguren bei den Zukunftsaussichten für parallele ATA-(IDE-)Laufwerke: Diese dürften bis 2007 komplett ausgestorben sein.

Kleine Schnittstellenkunde

Das parallele SCSI-Bussystem wurde speziell für den Einsatz von Highend-Workstations und Servern entwickelt. Das derzeitige SCSI-Protokoll erlaubt Datentransferraten bis zu 320 MB pro Sekunde. SCSI-Festplatten sind auf den harten Dauereinsatz in Server-Schränken und Speicherkabinetten ausgelegt: Rund-um-die-Uhr-Betrieb, starke Vibrationen und relativ hohe Temperaturen machen ihnen wenig aus, so dass sie unter diesen Bedingungen eine Mean Time Between Failure (MTBF) von einer Million Stunden und mehr erreichen. Sie können auch kundenspezifisch angepasst werden (Customization) und besitzen leistungsfähige Fehlerkorrekturmechanismen.