IBM Lotus Symphony: Über 100.000 Downloads in der ersten Woche

27.09.2007
Von 
Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.
Das von IBM veröffentlichte Gratis-Office Lotus Symphony ist in der ersten Woche über 100.000 Mal heruntergeladen worden. Eine Zahl, die selbst IBM überrascht. Eine zweite Beta soll in den nächsten Wochen erscheinen.

IBM hatte vor einer Woche eine Beta von Lotus Symphony zum Download bereit gestellt. Das kostenlose Office basiert auf Openoffice.org, an dessen Weiterentwicklung sich IBM ebenfalls beteiligt. Der Start der Beta war ein Erfolg: Wie IBM jetzt gemeldet hat, wurde Lotus Symphony (Beta) bereits über 100.000 Mal heruntergeladen.

Eine überraschend hohe Zahl an Downloads, wenn man bedenkt, dass es auch Kritik an der Veröffentlichung gab. So wurde unter anderem bemängelt, dass die erste Beta Lotus Symphony auf dem Programmcode von Openoffice.org 1.1.4 basiert, der aus dem Jahre 2004 stammt. Ebenfalls kritisiert wurde, dass im Vergleich zu Openoffice.org diverse Teilapplikationen fehlen. IBM hat darauf hingewiesen, dass sich das Ganze noch in der Entwicklung befindet und bei künftigen Versionen Lotus Symphony auf dem aktuelleren Programmcode von Openoffice.org basieren wird.

Dass Lotus Symphony nicht so aufgeblasen wie Openoffice.org daherkommt, findet aber auch positive Reaktionen. Schließlich gibt es genügend Anwender, die sich einfach nur ein Office wünschen, das nur die grundlegenden Funktionen und eine einfache Oberfläche besitzt.

Die hohen Downloadzahlen scheinen dies zu bestätigen. Sogar bei IBM ist man überrascht. "Um ehrlich zu sein, wir sind überrascht, mit welcher Geschwindigkeit die Leute darauf angesprungen sind", sagte Mike Rhodin, General Manager bei IBM und Lotus Software. Aufgrund des enormen Ansturms habe man auch die Anzahl der Downloadserver verdreifacht.

Zu Beginn mussten sich Anwender noch mit einer IBM-ID registrieren, bevor der Download von Lotus Symphony (Beta) möglich war. Nach Beschwerden der Anwender hat IBM reagiert und das Prozedere vereinfacht. Mittlerweile genügt die Eingabe einer gültigen Mailadresse. Das wiederum erschwert es aber IBM festzustellen, wer da eigentlich das Gratis-Office herunterlädt: Privatanwender oder Geschäftskunden. Laut Angaben von Rhodin sei dies aber nicht weiter schlimm, weil man bei IBM der Ansicht ist, dass es das vorrangige Ziel ist, dass möglichst viele Anwender das Gratis-Office herunterladen und ausprobieren. Ein weiteres Ziel ist es, so Rhodin, die Trommel für den XML-basierten Standard Open Document for XML (ODF) zu rühren, das von Symphony unterstützt wird und welches bereits von der ISO (International Organization for Standardization) anerkannt wurde.

Ein weiteres Ziel dürfte sein, endlich dem Marktführer Microsoft und dessen Office Konkurrenz zu machen. Ein Ziel, dass Openoffice.org bisher nicht erreichen konnte, obwohl es gratis ist.

Derweil geht die Entwicklung von Symphony weiter. IBM will in den nächsten sechs Wochen die zweite Beta-Version veröffentlichen. Die erste finale Fassung soll Anfang 2008 erscheinen. Ab diesem Zeitpunkt wird IBM auch einen kostenpflichtigen Support für Unternehmen anbieten. Laut Rhodin erwartet IBM nicht, dass viele Unternehmen dieses Angebot nutzen werden. Man wolle es einfach nur für die Unternehmen anbieten, die sich wohler fühlen, wenn sie auf Symphony umsteigen und durch einen Support unterstützt werden. (PC-Welt /sh)