VMware hängt Microsoft ab

19.09.2006
Von Dirk Pelzer

Eine der zentralen Forderungen erfüllen beide Hersteller sehr gut. Als Hardwarebasis eignet sich jeder gängige Rechner mit einer Intel- oder AMD-CPU. Sowohl VMware als auch Microsoft unterstützen hierbei die aktuelle 64-Bit-Technik der beiden Prozessorschmieden für die Host-Betriebssysteme. Als untere Grenze für die CPU-Taktung nennt VMware 733 Megahertz, Microsoft begnügt sich gar mit 550 Megahertz. Für den Praxisbetrieb ist jedoch mindestens eine 2,8-Gigahertz-CPU zu empfehlen.

So viel RAM wie möglich

Der erforderliche Hauptspeicherausbau des Host-Systems beginnt bei 512 MB und reicht bis zu 64 GB. Je nach Anforderung empfiehlt es sich jedoch, mindestens 2 GB RAM für das Host-System einzuplanen. Weil die Größe des Hauptspeichers direkt der Performance der einzelnen virtuellen Maschinen zugute kommt, sollte das Host-System mit so viel Speicher wie möglich ausgerüstet werden.

Der VMware Virtual Server bietet gegenüber der Microsoft-Lösung den Vorteil, dass Gast-Betriebssysteme mit zwei virtuellen CPUs arbeiten können. Der Microsoft Virtual Server stellt hingegen nur eine virtuelle CPU bereit. Damit lassen sich mit dem VMware Server auch Applikationen testen und betreiben, die eine Multiprozessor-Architektur voraussetzen.

Steckbrief

Hersteller: VMware

Produkt: VMware Server 1.0.

Preis: kostenlos.

Vorteile:

  • Administration sowohl per Web als auch per Windows-GUI möglich;

  • umfassende Unterstützung für viele Gast-Betriebssysteme;

  • unterstützt zwei virtuelle CPUs;

  • unterstützt Windows und Linux als Host;

Nachteile:

  • Kein Host-Cluster- Support.

Vorteile bietet VMware auch bei den unterstützten Schnittstellen. Der Systemverwalter kann in den virtuellen Maschinen neben COM- und LPT-Ports auch den Universal Serial Bus (USB 1.1) des Host-Systems nutzen. USB-Geräte werden beim Virtual Server hingegen eben- so wenig unterstützt wie eine virtuelle Soundkarte, mit der der VMware Server aufwarten kann.

Für die LAN-Kommunikation der virtuellen Maschinen eignet sich jede vom Host-Betriebssystem unterstützte physikalische Netzwerkkarte. VMware emuliert pro virtuelle Maschine maximal vier PCnet-PCI-II-100Mbit/s-Netzwerkadapter von AMD. Diese verfügen über ein virtuelles PXE-ROM (Preboot Execution Environment). Der Systemverwalter kann somit bestehende Automatismen von Enteo oder Altiris zur Installation von Betriebssystemen und Applikationen nutzen. Auch der Microsoft Virtual Server stellt bis zu vier virtuelle 100-Mbit/s-Netzwerkkarten pro virtuelle Maschine zur Verfügung. Die Entwickler aus Redmond haben sich jedoch für einen Intel-21141-Chipsatz entschieden, der ebenfalls PXE-Support bereitstellt, so dass auch hier die gängigen Deployment-Tools zum Einsatz kommen können.