VMware hängt Microsoft ab

19.09.2006
Von Dirk Pelzer
Mit kostenlosen Produkten ringen beide Hersteller um die Anwendergunst und die Dominanz im Virtualisierungsmarkt. Jenseits des Preises aber unterscheiden sich die Lösungen deutlich.

Um sich Anteile in dem mittlerweile stark umworbenen Markt zu sichern beziehungsweise der Konkurrenz Anwender abspenstig zu machen, haben die beiden größten Anbieter ihre bisherige Produkt- und Lizenzierungsstrategie völlig über den Haufen geworfen.

Der VMware Server punktet mit einer übersichtlichen und einfach zu bedienenden Windows-Oberfläche.
Der VMware Server punktet mit einer übersichtlichen und einfach zu bedienenden Windows-Oberfläche.

Mussten Anwender bislang für die Produkte "VMware Server 1.0" (vormals "GSX Server") und "Microsoft Virtual Server 2005 R2" zum Teil stattliche Lizenzgebühren berappen, so bieten beide Hersteller die Lösungen mittlerweile kostenfrei zum Download an. Ob die Qualität darunter leidet, hat die computerwoche für die jeweils aktuellen Versionen anhand zahlreicher Kriterien untersucht. Im Test waren die finale Version des VMware Server 1.0 sowie der Microsoft Virtual Server 2005 R2 mit der Betaversion des Service Pack 1.

Vielfältige Anforderungen

Kernelement einer guten Virtualisierungslösung ist zunächst einmal eine umfassende Unterstützung existierender Hardwareplattformen. Prozessoren von Intel und AMD mit 32- sowie 64-Bit-Technologie gehören dabei mittlerweile zum Standardrepertoire. Daneben sollte die Virtualisierung in der Lage sein, gängige Geräte, die per USB- oder anderen Schnittstellen Anschluss finden, einzubinden.

Auch beim Host-Betriebssystem, das benötigt wird, um die Virtualisierungslösung zu betreiben, ist eine breite Auswahl vorteilhaft. Idealerweise sollten sowohl verschiedene Windows-Betriebssysteme als auch Linux möglich sein. Ähnliches gilt für die Gast-Betriebssysteme, die virtualisiert werden sollen. DOS, Windows und Linux stellen dabei Minimalanforderungen dar. Solaris, FreeBSD und Netware sind ideale Ergänzungen. Sowohl beim Host-Betriebssystem als auch bei den Gast-Betriebssystemen sollten sich die jeweiligen 32- und 64-Bit-Varianten verwenden lassen.

Wichtig sind auch Benutzer- und Installationsfreundlichkeit. Die Lösung muss einerseits einfach zu konfigurieren und zu bedienen sein, anderseits sollte sie sich nahtlos in die vorhandene IT-Umgebung integrieren lassen. Insbesondere das Deployment virtueller Maschinen sollte sich mit den im Unternehmen bereits etablierten Werkzeugen und Methoden bewerkstelligen lassen.