Composite Applications

SAP Visual Composer: Modell statt Code

31.08.2006
Auch weniger versierte Anwender sollen mit dem neuen Entwicklungs-Tool analytische Portalanwendungen erstellen können. Doch ohne SAP-Basiswissen geht nichts.

Seit langem träumen IT-Verantwortliche davon, Anwendungskomponenten für neue Lösungen (Composite Applications) wiederverwenden zu können. Dies würde deren Entwicklung beschleunigen und verbilligen sowie den Wert bereits getätigter IT-Investitionen erhöhen. Dies trifft auch auf die Entwicklung von Portalinhalten zu.

Hier lesen Sie ...

  • wozu sich Visual Composer eignet;

  • welche Anforderungen das Tool an den Benutzer stellt;

  • welche Features es gibt;

  • wie erste Praxiserfahrungen mit dem Tool waren.

Baukastenprinzip

Design in einer Vertriebsanwendung, das mit Hilfe des Wizards "Value Help" umgesetzt wurde.
Design in einer Vertriebsanwendung, das mit Hilfe des Wizards "Value Help" umgesetzt wurde.

Dazu benötigen IT-Spezialisten und Business-Analysten die passenden Werkzeuge: ein plattformunabhängiges, Web-basierendes Entwicklungs-Tool, um eigene Applikationen (iViews/ Portlets) schnell und ohne Programmierkenntnisse zu erstellen, sowie ein benutzerfreundliches Modellierungs-Tool, das es gestattet, Prototypen schnell aufzusetzen, um sie für weiterführende Entscheidungen nutzen zu können. Ferner ist eine visuelle Darstellung aller Verbindungen und Events zwischen grafischer Benutzeroberfläche und Datendiensten (Data-Services) innerhalb der Applikation notwendig.

Mit der Entwicklungs- und Laufzeitumgebung "SAP Composite Application Framework" glauben die Walldorfer diesen Traum von der effizienteren Anwendungsentwicklung verwirklichen zu können. Ein Teil von ihm ist der "SAP Netweaver Visual Composer", ein Web-basierendes, effizientes MDA-Werkzeug (Model Driven Architecture). Es soll Betriebswirtschaftlern und Entwicklern gleichermaßen den Aufbau zusammengesetzter Anwendungen und Prozesse (Composite Analytical Applications beziehungsweise "Xapps Analytics") ohne den Einsatz von Programmiersprachen ermöglichen. Das Ergebnis sind Lösungen, die die typische Interaktivität und Vielseitigkeit von Desktop-Software aufweisen und sie mit einer tiefen Integration in das SAP-Backoffice kombinieren.

Solche Rich-Internet-Anwendungen verwenden die Oberflächentechnik "Flex" des Anbieters Macromedia, mit dem die SAP letztes Jahr ein Lizenzabkommen vereinbarte. Der Endanwender benötigt für ihre Nutzung keine zusätzliche Software auf dem Client, einschließlich Templates oder Cookies, sondern nur das verbreitete Flash-Plug-in. Aktualisierungen von Inhalten können ohne Seitenwechsel oder Neuladen erfolgen. Ebenso gilt Flex im Vergleich mit herkömmlichen HTML-Seiten nebst Skriptsprachen als überlegen, wenn es um Animationen, die Darstellung von Tabellen oder um das Sitzungs-Management geht.