WinHEC: Volle Beta-Breitseite von Bill Gates

24.05.2006
Microsofts Chairman und Chief Software Architect hat auf der Hardware-Entwicklerkonferenz des Konzerns die Beta-2-Versionen von Office 2007, Windows Vista und Longhorn Server angekündigt.

Bereits für jedermann zugänglich ist die neue Vorabversion der Bürosuite Office (ab Juni soll man sie auch ohne Installation auf dem eigenen PC online testen können). Die Betriebssysteme können vorerst nur Entwickler und IT-Profis mit Abonnements von TechNet und MSDN sowie Teilnehmer des Technology Adoption Program (TAP) und des TechBeta-Programms herunterladen. Microsoft lädt speziell Unternehmen ein, die neue Software auch insbesondere im Zusammenspiel miteinander zu testen.

Hinweis: Beim derzeit von Microsoft ausgelieferten deutschsprachigen Installer für die Beta 2 von Office 2007 ist offenbar das Archiv defekt. Alternativ kann man den englischen Installer plus das separate deutsche Sprachpaket laden. Die Beta 2 lässt sich auch parallel zu einem vorhandenen Office 2003 betreiben - mit Ausnahme von Outlook. Auf Unternehmens-PCs sollte die Software keinesfalls installiert werden. In seinen Systemanforderungen schreibt Microsoft ausdrücklich "Diese Beta-Testversion ist nicht für den betrieblichen Einsatz geeignet."!

Die neue Bürosuite arbeitet mit einer gegenüber den vergangenen Versionen völlig umgekrempelten "ergebnisorientierten" Benutzerführung. Anstelle der klassischen Menüs tritt das so genannte "Ribbon", über das die Software kontextsensitiv gerade sinnvolle Befehle einblendet. Eine weitere zentrale Neuerung ist die Abkehr von den bisherigen proprietären binären Dateiformaten. Stattdessen arbeitet Office 2007 standardmäßig mit dem (Zip-gepackten) "Office Open XML". Zwar gibt es mit OpenDocument (ODF) bereits einen ISO-Standard für Bürodateien in Extensible Markup Language, doch ist dieser laut Microsoft nicht vollständig abwärtskompatibel zu allen Features seiner früheren Dokumente - und das sei für seine Kundschaft ein K.O.-Kriterium.

Der Konzern war zuletzt massiv in die Kritik geraten, nachdem er die Termine für neue Versionen seiner Kernprodukte mehrmals hatte verschieben müssen. Mit der zeitgleichen Freigabe der neuen Testversionen sollen Kunden laut Gates nun die Möglichkeit erhalten, die damit möglichen Verbesserungen bei Produktivität und Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter, der Sicherheit, der Datenverwaltung sowie der Einsicht in Geschäftsprozesse auszuprobieren.

Darüber hinaus kündigte Gates noch ein Software Development Kit (SDK) an, mit dem Hardware-Partner ihre Produkte mit den Online-Diensten auf "Windows Live" verbinden können. Dieses soll im Sommer in einer Vorabversion erscheinen.

Bereits über MSDN verfügbar ist ferner die Beta 2 des Vista-Grafiksubsystems "WinFX" inklusive entsprechender GoLive-Lizenzen auch für Windows Presentation Foundation. (tc)