LinuxWorld: Auch Microsoft verschenkt seine Virtualisierungssoftware

03.04.2006
Nachdem EMC vorgeprescht ist, zieht Microsoft nach und bietet seine Virtualisierungssoftware "Virtual Server 2005 R2" künftig kostenlos an.

Microsoft hatte den Virtual Server mit der Firma Connectix übernommen und zuletzt in zwei technisch identischen Varianten angeboten. Die Standard Edition für 99 Dollar war auf vier CPUs beschränkt, die Enterprise Edition für 199 Dollar unterstützte bis zu 32 Prozessoren. Erstere soll künftig entfallen, die bisherige Enterprise-Ausführung gibt es künftig kostenlos.

Das Service Pack 1 für den Virtual Server hatte Microsoft gerade erst auf nächstes Jahr verschoben (siehe "Microsoft verschiebt Virtual-Server-Update auf 2007"). Der Konzern arbeitet außerdem an neuer Virtualisierungssoftware auf Hypervisor-Basis. Bisher benötigt der Virtual Server Windows als Host-Betriebssystem.

Im Vorfeld der Kongressmesse Linuxworld in Boston kündigte Microsoft ferner an, künftig Support für Anwender zu bieten, die Windows und Linux mit Virtual Server parallel fahren. Außerdem hat das Unternehmen Werkzeuge entwickelt, die Firmen die Installation der gängigen Server-Distributionen von Red Hat und Novell/Suse auf Virtual Server erleichtern sollen.

"Wir wollen langfristig sicherstellen, dass Nicht-Windows-Betriebssysteme in einer unterstützten Art und Weise laufen, sowohl auf Virtual Server als auch mit künftigen Virtualisierungsprodukten", erklärte Zane Adams, Director für Windows Server Product Marketing.

Die EMC-Tochter VMware hatte ihre Einstiegslösung "VMware Server" - vormals "GSX Server" - kürzlich ebenfalls zu Freeware erklärt (siehe "VMware macht Virtualisierungseinstieg kostenlos"); sie muss sich außerdem ebenso wie Microsoft mit dem quelloffenen "Zen" auseinander setzen, das sowohl Red Hat als auch Novell mit ihren nächsten Server-Distributionen von Linux ausliefern werden. (tc)