Microsoft verschiebt Virtual-Server-Update auf 2007

29.03.2006
Microsoft hat eingeräumt, dass es das Service Pack 1 (SP1) für seinen "Virtual Server 2005 R2" auf das kommende Jahr verschoben hat.

Ursprünglich war das Update für das vierte Quartal 2006 angekündigt. Es soll Unterstützung für die kommende Prozessor-Virtualisierung von Intel und AMD bringen. Microsoft hatte Virtual Server durch die Übernahme von Connectix zugekauft. Das Produkt ermöglicht den gleichzeitigen Betrieb mehrerer Windows-Instanzen auf einem Rechner. Eine Betaversion des SP1 soll wie gehabt im zweiten Quartal erscheinen.

Kürzlich hatte Microsoft bereits die Privatkundenversionen von Windows Vista und Office 2007 auf Anfang kommenden Jahres verschieben müssen. "Qualität steht immer vor dem Zeitplan", erklärte ein Firmensprecher.

Auch Wettbewerber von Microsoft auf dem boomenden Markt für Virtualisierungsprodukte, mit denen Anwender die Auslastung ihrer Hardware verbessern und deren Verwaltung vereinfachen können, hatten zuletzt mit Verspätungen zu kämpfen. Die EMC-Tochter VMware wollte die Version 3 ihres Flaggschiffprodukts "ESX Server" eigentlich im März herausbringen, hat sich aber drei Monate mehr Zeit gegeben. Und das Open-Source-Projekt Xen hatte seine Version 3 statt August 2005 erst im Dezember veröffentlicht.

Neben der Unterstützung für die Hardware-Virtualisierung von Intel- und AMD-Prozessoren wird das SP1 für Virtual Server auch "Volume Shadow Services" bieten, mit denen sich alle virtuellen Maschinen eines Servers gleichzeitig sichern lassen. Das soll Backup und Recovery für Anwender deutlich einfacher und komfortabler machen.

Längerfristig arbeitet Microsoft an einer eigenen Hypervisor-Software (Codename "Viridian"). Virtual Server setzt auf Windows als Host-System auf. Hypervisors, die ESX Server und Xen heute schon verwenden, arbeiten als Low-Level-Software. Mit Viridian will Microsoft dann auch virtuelle Maschinen mit 64 Bit unterstützen - VMware und Xen beherrschen das schon heute. (tc)