Soziale Netzwerke: viele Kontakte, wenig Freunde

18.09.2007
Communities wie Facebook oder Myspace sind in, doch Menschen brauchen weiterhin den direkten Kontakt, um echte Freundschaften aufzubauen.

Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Untersuchung von Psychologen der Sheffield Hallam University im englischen Sheffield. Sie hatten rund 200 Mitglieder solcher Online-Communties danach befragt, wie und wo sie ihre Freunde gefunden hätten und welche Rolle das Web dabei gespielt hatte. Zwar sei es leicht, hunderte oder gar tausende Kontakte über Facebook , Myspace und andere zu haben, doch die Zahl der daraus hervorgehenden echten Freundschaften ist nicht größer als im realen Leben.

Gegenüber der Tageszeitung "The Guardian" erklärten die Wissenschaftler, dass Menschen in den virtuellen Welten zwar in der Lage seien mehr Kontakte pflegen könnten als im Alltag, da der Aufwand geringer sei. Doch wenn es um engere Beziehungen gehe, sei auch dort bei durchschnittlich fünf Freunden Schluss. Zudem gaben 90 Prozent der Befragten an, ihre engsten Freunde auch persönlich zu kennen und nicht nur aus dem Chat. "Wir wollen absolut sicher sein, dass ein Mensch, dem wir uns anvertrauen, auch da ist, wenn wir ihn brauchen. Im Internet ist es hingegen einfach, andere zu täuschen", resümiert Psychologe Will Reader. (as)