Erst in einige Jahren verfügbar

Bundesagentur: Neue Software soll Serie von Computerpannen beenden

27.03.2008
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will mit einer neuen Software die seit Jahren andauernde Serie von Computerpannen bei der Betreuung von Langzeitarbeitslosen (ALG II) beenden.

Der Vorstand sei zur Auffassung gelangt, dass das bisherige System langfristig seine Aufgaben nicht mehr erfülle und durch eine neue Software ersetzt werden solle, teilte eine BA-Sprecherin am Donnerstag mit. Sie bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des "Westfalen-Blatts" (Donnerstag). Die Pannen hatten immer wieder zur Kritik an der BA-Arbeit geführt.

Die neue Software werde allerdings erst in einigen Jahren zur Verfügung stehen. "Wir sind derzeit noch in der konzeptionellen Phase. Dabei sind noch eine Reihe von Fragen zu klären, beispielsweise die, ob die neue Software intern oder von einem externen Unternehmen erstellt wird», sagte die Sprecherin. Auch seien die Kosten noch völlig unklar. Angaben des "Westfalen-Blatts" von 100 bis 150 Millionen Euro wollte sie nicht bestätigen. Das derzeit genutzte Computerprogramm hatte 50 Millionen Euro gekostet.

Die von der Telekom-Tochter T-Systems entwickelte Software war von Anfang an pannenanfällig. Um den Anforderungen bei der Berechnung des Arbeitslosengeldes II für rund sieben Millionen Betroffene zu genügen, hatte das System wiederholt nachgebessert werden müssen. Bei schwierigen Fallkonstruktionen hatten BA-Mitarbeiter Leistungsansprüche dennoch per Hand berechnen müssen. Gesetzesänderungen hatte das Programm meist erst einige Monate später berücksichtigt. Selbst BA-Chef Frank-Jürgen Weise hatte unlängst eingeräumt, dass die häufigen Computerpannen die Hartz-IV-Reformen überschattet hatten. (dpa/tc)