Bessere Administration und Self-Service-Reporting

Cognos 8 BI Version 3 soll ERP-Daten für Manager aufbereiten

16.01.2008
Der kanadische Business-Intelligence-Spezialist (BI) Cognos liefert mit Version 8.3 Funktionen, mit denen auch Nicht-Spezialisten auf eigene Faust Reports erzeugen können sollen. Ferner wurden die System-Management-Funktionen ausgebaut.

Das Softwarehaus mit Sitz in Ottawa kündigte die Version 8.3 Cognos BI zeitgleich mit der Bekanntgabe der Aktionärsentscheidung zum Übernahmeangebot von IBM an. Die Anteilseigner haben der Offerte zugestimmt. Der Computerkonzern will den BI-Spezialisten für fünf Milliarden Dollar kaufen.

Zu den Neuheiten des Produkts zählen Funktionen, die sowohl Neulingen als auch erfahrenen Nutzern helfen sollen, aus Unternehmensdaten selbstständig Berichte zu erzeugen und diese weiterzuleiten. Nutzer sind laut Cognos in der Lage, eigene Perspektiven auf Informationen zur Leistungsbeurteilung eines Unternehmens, eines Geschäftsbereichs oder einer Abteilung zu legen, indem sie Tool-gestützt Olap-Cubes ("Powercubes") erzeugen. Neben Werkzeugen hält die Software Best-Practices bereit. Die Daten stammen unter anderem aus ERP-Systemen, die zur Leistungsmessung und -steuerung in speziellen Datenmodellen angeordnet werden.

Zur besseren Visualisierung beispielsweise von Scorecards soll ein neues Dashboard sorgen, das auf Portaltechnik basiert. Solche Ansichten betrachten beispielsweise Führungskräfte, um sich einen Überblick über die Situation ihres Geschäftsbereichs zu verschaffen.

Mit Hilfe der neuen "Briefing Books" sollen sich mehrseitige Berichte zusammenstellen lassen. Auf diese Weise können laut Anbieter Reports auf ansprechende Weise und in einer leicht bedienbaren Form zusammengestellt werden, beispielsweise für die obere Management-Ebene in einer Firma.

Performance-Management für alle?

Cognos hofft, mit den neuen Funktionen Nutzer aus unterschiedlichen Abteilungen eines Unternehmens zu erreichen. Analytisch arbeitende Anwender (Business-Analysten) sollen nicht mehr auf Spezialisten innerhalb der Organisation angewiesen sein, um beispielsweise Wenn-dann-Analysen anzustellen, sondern dies selbst erledigen können. In diese Richtung zielen Entwicklungen, einer breiteren Anwenderschicht im Unternehmen Methoden an die Hand zu geben, über das Frontend Berichte beziehungsweise Analysen zusammenzustellen sowie Olap-Cubes zu erzeugen und zu verändern. Dies soll auf einer firmenweiten Datenverwaltung aufsetzen, um zu vermeiden, dass jeder Nutzer selbstständig mit Excel arbeitet, was zu Inkonsistenzen sowie unterschiedlichen Bewertungen führen kann. Noch immer beschäftigen sich in Firmen meist nur einige wenige Spezialisten mit Performance-Management-Software, was einerseits mit Fachwissen, andererseits aber auch mit der Bedienbarkeit der BI-Werkzeuge zu tun hat. Daher legen Cognos und andere BI-Anbieter großen Wert auf ansprechende und flexible sowie Web-basierende Frontends.

Bessere Kontrolle der Systemleistung

Überarbeitet und erweitert hat Cognos darüber hinaus die Verwaltungsfunktionen. "Snapshot of System Health" liefert Systemverwaltern Hinweise über den Zustand der BI-Umgebung. Bei möglichen Leistungsabfällen könnten sie so schneller gegensteuern. Die zentrale Administrationskonsole erlaubt es nun, alle Systemkomponenten in einer Ansicht in Augenschein zu nehmen. Das Werkzeug liefert zudem Statusberichte. Die dabei gesammelten Metriken kann der Administrator an System-Management-Plattformen weiterleiten.

Unlängst hatte Cognos mit "Cognos 8 Go" ein Programm vorgestellt, dass Nutzern mobiler Geräte, die auf Windows Mobile und Symbian OS aufsetzen, einen Zugriff auf Business-Intelligence-Funktionen ermöglicht.

Wie Cognos wurde auch der BI-Konkurrent Business Objects übernommen, und zwar von SAP. Auch bei diesem Deal haben die Aktionäre zugestimmt. Sowohl Cognos als auch Business Objects entwickeln Business-Intelligence-Produkte, die unter anderem von SAP-Nutzern eingesetzt werden, da ihnen die vom ERP-Spezialisten angebotenen Funktionen nicht ausreichen. Auch SAP-Rivale Oracle hatte sich mit Hyperion einen BI-Anbieter zugelegt. (fn)