DRAM-Preise im Sinkflug: Tiefststand noch nicht erreicht

29.08.2007
Von pte pte
Die Preistalfahrt bei DRAM-Speicherchips setzt sich auch in der zweiten Jahreshälfte 2007 unvermindert fort, sodass die führenden Hersteller auch weiterhin mit massiven Umsatzrückgängen zu kämpfen haben.

Zu diesem Ergebnis kommt das amerikanische Marktforschungsunternehmen iSuppli in seiner aktuellen Erhebung, wonach die Periode der kurzfristigen Preiserholung um zehn Prozent bei DRAM-Chips nun erneut von einem deutlichen Einbrechen bedroht ist. "Ich sehe diese Entwicklung nicht in diesem Ausmaß für gegeben, da das Weihnachtsgeschäft als saisonale Komponente noch ansteht und für die Preise daher einen Schub zu erwarten ist", sagt Theo Kitz, Analyst bei Merck, Finck & Co, im Gespräch mit pressetext. Unverändert schwierig wirken sich auf die aktuelle Marktlage die massiven Lagerbestände aus, die es sowohl für die Hersteller als auch für die Anbieter erschweren, neue DRAM-Chips zu profitorientierten Preisen zu verkaufen. Laut iSuppli würde die zusätzliche Versorgungsknappheit von LC-Displays den Absatz von Komplett-PCs minimieren. Die Experten sind sich einig, dass führende PC-Hersteller - im Gegensatz zur Marktlage vom Juli dieses Jahres - somit auch weniger RAM benötigen und damit zusätzlich die Preise indirekt in den Keller treiben. Erste Reaktionen des ohnehin preisgeschwächten Marktes werden für September mit einer Verschärfung für das vierte Quartal dieses Jahres erwartet.

Laut Branchenbeobachtern lägen mögliche Lösungsansätze der Preiskrise im DRAM-Segment in effizienteren Produktionsmengenanpassungen an die Marktbedingungen. "Wenn führende DRAM-Hersteller ihren Produktionsoutput reduzieren würden, könnte sich dies positiv auf die Preisentwicklung im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auswirken", zitiert das asiatische Branchenportal Digitimes Ham Hyung Kim, Direktor und Chefanalyst für Memory ICs/Storage Systems bei iSuppli. Der britische Analyst Malcolm Penn hingegen macht für den Preisverfall und die Überkapazitäten die Umstellung der DRAM-Halbleiterfabriken auf 300-Millimeter-Wafer verantwortlich.

"Eine Eindämmung der Speicherchip-Überproduktion als Lösungskonzept halte ich nur theoretisch für möglich. Schließlich haben große Hersteller verbindliche Verträge geschlossen, die einzuhalten sind. Schließlich muss gewinnorientiert produziert werden, um am Markt dauerhaft konkurrenzfähig zu bleiben", erläutert Kitz auf Nachfrage von pressetext. Trotz aller Überproduktions- und Preisprobleme gibt sich iSuppli zumindest für die Preisentwicklung im nächsten Jahr zuversichtlich. Laut Penn müssen die DRAM-Halbleiterfabriken mit voller Auslastung produzieren, um überhaupt wettbewerbsfähig bleiben zu können. Die Umstellung auf größere Siliziumscheiben mit einer gleichzeitigen Strukturverkleinerung bewirkt einen zunehmenden Chip-Produktionsoutput. (pte)