1.000.000.000.000.000 Rechenoperationen pro Sekunde – IBMs neuer Supercomputer

05.07.2007
IBM wird noch dieses Jahr mit einem Superrechner erstmals eine Rechenleistung von einem Petaflop pro Sekunde erzielen.

Genau genommen wird IBM diese Leistung sogar weit übertreffen und kurzzeitig Spitzenwerte pro Sekunde von rund drei Petaflop erreichen. Die im Dauerbetrieb erzielbare Rechenleistung liegt bei über einem Teraflop pro Sekunde. Der erste Rechner dieser Leistungsklasse – ein Typ der Klasse Blue Gene/P - soll beim US-amerikanischen Energieministerium eingesetzt werden. Am dortigen Lawrence Livermore National Lab ist momentan noch ein Blue Gene/L-System im Einsatz. Dieser erzielt eine Rechenleistung von 280,6 Teraflops (Tflops). Damit steht er momentan nach der Top500-Liste der schnellsten Superrechner der Welt an erster Stelle.

Mit diesem Superrechner arbeiten die USA an Berechnungen für Nuklearwaffen und der Entwicklung von neuen atomaren Sprengköpfen. Da der Comprehensive Test Ban Treaty (CTBT) vom 10. September 1996 auf einer Sondersitzung der UN-Generalversammlung alle Kernwaffentests und alle anderen nuklearen Explosionen für militärische und zivile Zwecke verbietet, müssen Wirkungsweisen neuer nuklearer Waffensysteme simuliert werden.

Numbercruncher müssen stark gekühlt werden. IBM sagt jedoch, dass seine neuen Superrechner sehr viel energieeffizienter arbeiten als frühere Systeme.
Numbercruncher müssen stark gekühlt werden. IBM sagt jedoch, dass seine neuen Superrechner sehr viel energieeffizienter arbeiten als frühere Systeme.

Der neue Numbercruncher Blue Gene/P soll am Argonne National Laboratory installiert werden. Das Forschungszentrum Jülich und dort die Max-Planck-Gesellschaft wird noch dieses Jahr ebenfalls einen Blue Gene/-P-Rechner installieren. Die Stony-Brook-University im US-Bundesstaat New York und das Daresbury Laboratory im englischen Cheshire haben ebenfalls Bestellungen für die neue Superrechnergeneration bei IBM abgegeben.

Der momentan stärkste Superrechner der Welt erreicht seine Leistung mit 131.072 Dual-Core-Prozessoren der PowerPC-440-Familie unter dem Betriebssystem Linux. Diese werden mit 700 MHz getaktet. Diese Taktrate will IBM auf 850 MHz erhöhen. Außerdem werden statt der Dual-Core-CPUs Quad-Core-Chips der PowerPC-450-Linie eingesetzt.

In einem Rack wird das Blue Gene/P-Design 4.096 Prozessorkerne vereinen. Voll ausgebaut besitzt solch ein Supercomputer 216 Racks mit insgesamt 884.736 Prozessorkernen. (jm)