iSCSI nimmt Fahrt auf und LSI segelt mit

10.10.2007
LSI, OEM-Lieferant von Speichersystemen, bietet jetzt native iSCSI für seine Einstiegsgeräte.

Bislang waren die "Simplicity"-Speicher von LSI nur mit Anschluss für Fibre Channel und SAS-Laufwerke zu haben. Jetzt wurde ein iSCSI-zu-FC-Router von QLogic qualifiziert, der es kleinen Anwendern erlaubt, kostengünstige iSCSI-Speichernetze über Ethernet aufzubauen. Unter anderem verkauft IBM die Simplicity-Speicher von LSI als OEM-Geräte und will auch die iSCSI-Version davon anbieten. LSI bietet die Geräte wahlweise mit den Frontend-Schnittstellen FC, SAS oder iSCSI und dem Backend-Port für SAS- oder SATA-Laufwerke zu Preisen ab rund 5000 Dollar an. Demnächst sollen auch die mittelgroßen LSI-Speicher mit iSCSI ausgestattet werden, die ebenfalls von IBM und Sun unter eigenem Namen verkauft werden.

LSI springt damit relativ spät auf den iSCSi-Zug auf. Branchenbeobachter glauben, dass die OEM-Kundschaft für die Verzögerung verantwortlich ist, die gerne an den höheren Margen von FC-Lösungen verdienen wollte. Laut Steve Gardner, Marketing-Chef von LSI, hat die weite Verbreitung von VMware auch den Aufbau von Speichernetzen beflügelt: "Werden auf einem Server infolge von VMware mehrere Applikationen gelagert, dann wird dieser Host meist an ein Speichenetz angeschlossen. Und da man typischerweise keine unternehmenskritischen Anwendungen auf einem virtualisierten Rechner betreibt, benötigt man auch kein teures FC-Speichernetz."

LSI folgt mit dem iSCSI-Einstieg auch den Prognosen von IDC. Die Marktforscher erwarten für den Zeitraum 2006 bis 2011 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von über 60 Prozent. Im Jahr 2011 soll der Markt für iSCSI-Speichernetze rund sieben Milliarden Dollar groß sein, während das Geschäft mit FC-SANs dann bei etwa elf Milliarden Dollar liegen soll. Stimmen die Erwartungen, dann wird noch vor 2015 mehr Geld mit iSCSI als mit Fibre Channel verdient werden. (kk)