Business Intelligence

Business Objects: Zum Abschied durchwachsene Geschäftszahlen

01.02.2008
Der Spezialist für Business Intelligence, der nun zur SAP gehört, hat eine letzte Bilanz mit stark rückläufigen Gewinnen vorgelegt.

Der franko-amerikanische Anbieter Business Objects schließt sein Geschäftsjahr 2007 (Ende: 31.Dezember) über dem Strich mit einem kräftigen Plus ab. So stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar. Allein in der Emea-Region (Europa, Naher Osten, Afrika) wurden 632 Millionen Dollar erwirtschaftet. Dies entspricht im Jahresvergleich einer Steigerung von 32 Prozent (21 Prozent in constant currencies). Die Lizenzeinnahmen erhöhten sich im selben Vergleichszeitraum um elf Prozent auf 624 Millionen Dollar, die Wartungsumsätze gar um 28 Prozent auf 636 Millionen Dollar.

Positiv entwickelten sich im Geschäftsjahr auch die Service-Einnahmen (inklusive Beratung und Schulungen), die ebenfalls um 28 Prozent auf 250 Millionen Dollar stiegen. Der bereinigte Gewinn nach US-GAAP fiel jedoch um rund 28 Prozent von 75,3 Millionen Dollar auf jetzt 53,6 Millionen Dollar. Der Hersteller erklärte hierzu, dass das Ergebnis unter anderem durch Rückstellungen im Zusammenhang mit der Übernahme durch SAP belastet wurde. Auch hätten sich die Akquisitionen der Firmen Cartesis und Inxight negativ auf den operativen Gewinn ausgewirkt. (siehe auch "SAP verlässt den Pfad der Tugend")

Einbruch im vierten Quartal

Auch das jetzt beendete vierte Quartal ist nicht nur erfreulich. Zwar zog der Umsatz in diesem Zeitraum ebenfalls kräftig an, doch der Nettogewinn ging erheblich zurück. So meldet Business Objects ein Umsatzplus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 444 Millionen Dollar. Die Lizenzerlöse kletterten um elf Prozent auf rund 199 Millionen Dollar, die Wartungseinahmen um 29 Prozent auf 177 Millionen Dollar. Bei den Services (inklusive Beratung und Schulungen) ging es ebenfalls zweistellig nach oben. Sie fielen mit 68 Millionen Dollar um 26 Prozent höher aus als im vierten Quartal 2006. Der bereinigte Gewinn nach US-GAAP stürzte hingegen von 35,5 Millionen Dollar um etwa 60 Prozent auf rund 14 Millionen Dollar.

Hoffen auf SAP

John Schwartz, bisheriger Chief Executive Officer von Business Objects, bewertete das Ergebnis dennoch durchweg positiv. Man habe trotz der derzeitigen Integrationsaufwände im Unternehmen (integration distraction) und den Problemen auf den Finanzmärkten in allen Vertriebsregionen zweistellig zulegen können. Gerade im letzten Quartal wurden allein 18 große Abschlüsse mit einem Wert von über einer Million Dollar erzielt und 1400 neue Kunden gewonnen, so der Hersteller in seinem Bilanzbericht. Im Geschäftsjahr 2007 seien es sogar 5000 Neukunden gewesen. Man hoffe jetzt als Teil der SAP, der man formal seit dem 21.Februar angehört, künftig einen besseren Zugang zu CIOs, CFOs und anderen Top-Managern zu erhalten (siehe auch "SAP will Business Objects für Drittsysteme offen halten"). Während Schwartz an Bord bleibt, will Firmengründer und Chief Strategy Officer Bernard Liautaud nicht mehr weitermachen und sich nach 18 Jahren Unternehmensgeschichte zurückziehen. (as)