Java EE 6 ist zertifiziert

19.07.2007
Der Java Community Process (JCP) hat die neuen Spezifikationen für die Java Enterprise Edition (Java EE) formal verabschiedet.

Die Verbesserungen in den Spezifikationen von Java EE 6 werden im Wesentlichen unter dem Begriff "Extensibility" zusammengefasst, womit insbesondere die neuen Schnittstellen-Definitionen gemeint sind, die das Einklinken von Java-Services in einen Java-Server erleichtern. Vereinfacht wird das Coding auch durch eine neue Sammlung von Profilen, so dass ein Entwickler nur noch mit den Teilen der Spezifikation konfrontiert ist, die er für eine spezielle Aufgabe benötigt. Ein Beispiel ist das "Java EE Web Profile", das lediglich die für die Web-Programmierung wichtigen Java-EE-Interfaces bereitstellt. Laut Rod Johnson, Erfinder des Spring-Frameworks, wird damit insbesondere Java-Neulingen der Zugang zur Java-EE-Plattform geebnet.

Ein anderer wichtiger Aspekt der neuen Spezifikation ist, dass sie einige der komplexen Methoden aus den Vorgängerversionen (seinerzeit noch unter der Bezeichnung "J2EE" gehandelt) beseitigt. Das gilt zum Beispiel für die im Zusammenhang mit Enterprise Javabeans (EJBs) gefürchtete Container-managed Persistence (CMP), die von Entwicklern gerne ignoriert wurde. Ein anderer Kandidat ist JAX-RPC, das Remote-Procedure-API für den Aufruf von Web-Services, das seit Version 5 durch JAX-WS ersetzt ist. Im Gegenzug hat Java EE 6 eine Reihe aktueller Java Specification Requests (JSRs) aufgenommen. Hierzu zählen JSR-196 (Authentifizierungs-API), JSR-236 (Timer für Application-Server), JSR-237 (Work-Manager für Applikationen), JSR-299 (Web-Beans) und JSR-311 (API für REST-basierende Web-Services). Vom Java Community Process noch nicht abschließend zertifiziert sind interessanterweise zwei von der Industrie weitgehend akzeptierte Spezifikationen. Dies sind die Java-Portlet-Definitionen (JSR-168) sowie JSR-208 für Java Business Integration. (ue)