IBM korrigiert Informix-Zahlen

28.06.2007
Statt eines 80-prozentigen Anwenderschwunds soll die Basis der Informix-Kunden seit der Übernahme durch IBM im Jahr 2001 stabil geblieben sein.

Es handelte sich wohl um ein Missverständnis. Als der Branchendienst "Computer Business Review" IBM anlässlich der Vorstellung des neuen "Informix Dynamic Server" nach der installierten Basis des Datenbanksystems fragte, gab ein Unternehmenssprecher diese mit 20.000 an. Die Angabe führte zur einfachen Rechnung, dass wenn IBM zum Zeitpunkt der Informix-Akquisition vor rund sechs Jahren etwa 100.000 Informix-Kunden zählte, ein bis heute mit 80 Prozent eklatanter Schwund dieser Klientel zu verzeichnen ist.

Nun hat der für Datenservices zuständige IBM-Manager Bernie Spang für Aufklärung gesorgt. Mit 20.000 sei die Zahl der Mitglieder der International Informix Users Group (IIUG) gemeint gewesen, Informix-Kunden insgesamt gebe es nach wie vor über 100.000. Das wird inzwischen auch von IIUG-President Stuart Litel bestätigt. Nach seinem Kenntnisstand sei die Informix-Community gegenüber 2001 gewachsen und nicht geschrumpft.

Unklar bleibt dagegen, wie viel Informix-User seit der Übernahme des Datenbankspezialisten zu IBMs DB2 gewechselt sind. Darüber habe er keine Angaben, so Spang. Auch zur Größe der DB2-Kundenbasis selbst könne er keine Statistik veröffentlichen. Insider vermuten, dass dies seine Gründe hat. So geht ein namentlich nicht genannter Informix-Kenner davon aus, dass die Informix-Kundenzahl wesentlich größer ist, als die von "DB2 LUW" (Linux Unix Windows). Trotz aller Anstrengungen habe es IBM bislang nicht geschafft, DB2 LUW nennenswert am Markt zu positionieren. Selbst im SAP-Umfeld, wo man die Rückendeckung der Walldorfer habe, würde sich IBM schwer tun. In der Praxis würden sich DB2-LUW-Installationen immer wieder als instabil und aufgrund der fehlenden Multithreading-Architektur als Ressourcen-intensiv und nicht linear skalierbar erweisen. Das Informix-System sei hier besser, während DB2 wahrscheinlich in Sachen XML die Nase vorne habe. (ue)