Dell verliert weiter Marktanteile an PC-Konkurrenten

19.04.2007
Dell, die ehemalige Nummer eins im weltweiten PC-Markt, verliert nach den Erkenntnissen der Marktforschungsunternehmen IDC und Gartner weiter an Boden.

Dells PC-Verkäufe sind im ersten Vierteljahr 2007 sowohl in den USA als auch weltweit geschrumpft. Darüber hinaus verlor der Direktvertreiber gegenüber den Konkurrenten Hewlett-Packard (HP), Lenovo und Acer Marktanteile.

Dell lieferte weltweit nach den Zahlen von IDC im ersten Quartal 2007 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 6,9 Prozent weniger PCs aus. Hatte das Unternehmen in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres noch einen Marktanteil von 18,2 Prozent, so fiel dieser jetzt auf 15,2 Prozent (Gartner: 13,9 Prozent). Diese Rückgänge sind vor dem Hintergrund eines Marktwachstums von insgesamt 10,9 Prozent besonders bemerkenswert. Gartners Erhebungen belegen eine ähnliche Marktbewegung.

Ganz anders HP: Das Unternehmen legte bei den PC-Verkäufen im ersten Quartal 2007 weltweit um 28,2 Prozent zu. Mit einem Marktanteil von 19,1 Prozent (Gartner: 17,6 Prozent) liegt Hewlett-Packard an der Spitze der PC-Verkäufer.

Seine weltweiten PC-Verkäufe noch mehr steigern konnte Acer: Der taiwanische Anbieter vertrieb 41,1 Prozent mehr Rechner als im Vorjahresvergleichsquartal und liegt bei Gartner mit einem Anteil von 6,8 Prozent an dritter Stelle.

Lenovo hat global fast so viele PCs ausgeliefert wie Acer. Laut IDC liegen beide Unternehmen in der Rangfolge hinter HP und Dell gleichauf auf Platz drei. Gartner sieht Acer in diesem Kopf-an-Kopf-Rennen leicht im Vorteil. Lenovo (Gartner: 6,3 Prozent) hatte IBMs PC-Geschäft im Jahr 2005 für rund 1,25 Milliarden Dollar übernommen.

Der Grund für Dells sinkende Marktanteile und Verkaufszahlen im PC-Segment liegt nach Meinung von IDC an den Geschäftsergebnissen in den USA, dem größten IT-Markt der Welt. Hier allein reduzierten sich die PC-Verkäufe von Dell um 14,4 Prozent. Verantwortlich für den negativen Trend zeichneten die sinkenden Verkäufe an kommerzielle Kunden. Dell vertreibt seine PCs vor allem an Unternehmen. Ausgerechnet diese hielten sich aber im ersten Quartal 2007 in den USA mit PC-Käufen zurück. Der US-Markt insgesamt wuchs dagegen um 3,6 Prozent. Kleiner Trost für Dell: In den USA ist es mit einem Anteil von 26,8 Prozent immer noch die Nummer eins auf dem PC-Markt.

HP holt allerdings auf. Es legte bei den Verkäufen in den Vereinigten Staaten von Amerika um 25,5 Prozent zu. Der Marktanteil im Heimatland beträgt 24,2 Prozent.

Ein erfolgreiches Heimspiel legte auch Apple hin. Der Zuwachs bei verkauften PCs von 30 Prozent ist allerdings relativ insofern, als sich der Marktanteil lediglich um einen auf fünf Prozentpunkte erhöhte, wie Gartner errechnete.

Zahlen zum deutschen PC-Markt liegen für das erste Quartal 2007 noch nicht vor. (jm)