Business Objects muss 25 Millionen Dollar Entschädigung an Informatica zahlen

03.04.2007
Ein US-Bundesgericht in San Francisco hat Informatica zuerkannt, dass der Konkurrent unerlaubt patentierte Technik zur Datenintegration genutzt hat.

Laut Gerichtsurteil sei es erwiesen, dass Business Objects, Anbieter von Software für Business Intelligence (BI), zwei Patente von Informatica verletzt habe. Diese beziehen sich auf Methoden zur Datentransformation, die Business Objects in seinem Produkt für die Extraktion, Transformation und das Laden (ETL) von Daten "Business Objects Data Integrator" verwendet. Da der Patentverstoß laut der Richter "absichtlich" erfolgte, sei es angemessen, Informatica eine Entschädigung zu gewähren, die den tatsächlich entstandenen Schaden um das dreifache übersteigt.

Damit geht vorerst ein fünfjähriger Rechtsstreit zu Ende, in den Business Objects durch die Übernahme des ETL-Spezialisten Acta Technologies im Juli 2002 geraten war. Informatica hatte Acta schon vor dem Verkauf beschuldigt, in dem Produkt zur Datenbewirtschaftung "Actaworks" besagte patentierte Verfahren unerlaubt zu verwenden. Mit dem Urteil wird Business Objects nun dazu aufgefordert, die entsprechende Technik nicht mehr einzusetzen. Es wird allerdings erwartet, dass Business Objects in die Revision gehen wird.

So betonte Brian Stine, der Business Objects in der Sache vertritt, dass der Fall noch nicht erledigt sei. Gegenüber dem Brancheninformationsdienst "Computerwire" sagte Stine, dass noch offen sei, ob Informatica früh genug die Patenverletzungen beim Patentamt angezeigt habe. Andererseits sei es kein Problem, die besagte Technik auf Anordnung aus dem Business Objects Data Integrator zu entfernen. Das Urteil sorgte gestern nach Börsenschluss für Kursverluste bei Business Objects von 13 Cent pro Aktie auf 36,20 Dollar. Die Aktien von Informatica verteuerten sich um 30 Cent auf 13,73 Dollar (siehe auch die Geschäftszahlen von Informatica). (as)