Jedes fünfte Projekt ist ein Totalausfall

12.03.2007
Die Softwareentwicklung ist besser geworden. Laut "Chaos Report" der Standish Group sinkt die Zahl der gescheiterten Vorhaben.

Der neue Bericht der Standish Group belegt die Fortschritte in der Softwareentwicklung. 35 Prozent der im Jahr 2006 gestarteten Projekte wurden erfolgreich abgeschlossen, das berichtet die US-amerikanische Fachzeitschrift "SD Times" unter Berufung auf den "Chaos-Report" der Standish Group. "Das ist eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem ersten, wegweisenden Bericht der Standish Group im Jahr 1994, als lediglich 16,2 Prozent der Vorhaben erfolgreich verliefen", schreibt das Magazin.

Die Qualität der Softwareentwicklung nimmt seit Jahren stetig zu. Ausnahme ist das Jahr 2004. (Quelle: Chaos Report, Standish Group)
Die Qualität der Softwareentwicklung nimmt seit Jahren stetig zu. Ausnahme ist das Jahr 2004. (Quelle: Chaos Report, Standish Group)

Dem aktuellen Bericht zufolge waren rund 19 Prozent der gestarteten Vorhaben Komplettausfälle. Auch hier gibt es eine deutliche Steigerung gegenüber 1994, als sich noch 31,1 Prozent der Vorhaben als vollständige Fehlplanungen erwiesen haben. Mit Ausnahme einer Delle im Jahr 2004 wurden die Softwareprojekte damit kontinuierlich besser (siehe auch "Projekte scheitern an falschen Zielen").

Auch Vorhaben, die die Unternehmen etwa beschönigend als "Herausforderung" einstufen, die also entweder das Zeit- oder das Kostenbudget überschreiten, sind seltener. 2006 erfüllten laut Chaos Report 46 Prozent der Vorhaben zumindest teilweise nicht die Wünsche und Anforderungen der Auftraggeber. 1994 waren es 52,7 Prozent. Jim Johnson, Chairman der Standish Group, nannte drei Gründe für die insgesamt zu beobachtende Qualitätssteigerung: ein gereiftes Projekt-Management, die iterative Entwicklung sowie die dynamischen Verbesserungsmöglichkeiten durch das Web (siehe auch "Wer zu spät testet, verschleudert Geld". (jha)