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Statistisches Bundesamt

Fast jeder vierte deutsche Haushalt ohne Internet

19.12.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben 23 Prozent der deutschen Haushalte keinen Internetanschluss.

Trotz der hohen Verbreitung von schnellen Internetzugängen war im Jahr 2011 fast ein Viertel (23 Prozent) aller privaten Haushalte in Deutschland nicht mit einem Internetzugang ausgestattet, teilte die Behörde mit. Vor allem Einpersonenhaushalte und Zweipersonenhaushalte ohne Kinder (unter 16 Jahren) verzichteten zu Hause auf den Zugang zum Netz. Als Hauptgrund für den fehlenden Internetzugang wurde "kein Bedarf" genannt (72 Prozent der Einpersonenhaushalte, 74 Prozent der Zweipersonenhaushalte).

Auch die fehlenden notwendigen Kenntnisse für den Umgang mit dem Internet waren für diese Haushalte ein Hinderungsgrund (32 Prozent bei Einpersonenhaushalten, 37 Prozent bei Zweipersonenhaushalten). Bei den Einpersonenhaushalten hielten außerdem 27 Prozent die Anschaffungskosten und 22 Prozent die Nutzungskosten für zu hoch. Bei den Zweipersonenhaushalten wurden diese Hinderungsgründe dagegen seltener genannt. Die Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre waren für 15 Prozent der Haushalte ein weiteres Argument, um auf den Internetzugang zu verzichten. Die fehlende Verfügbarkeit schneller Internetverbindungen ist hingegen kein nennenswerter Hinderungsgrund.

Von den 77 Prozent der privaten Haushalte in Deutschland mit Internetzugang besaß immerhin die Mehrheit (93 Prozent) eine schnelle Internetverbindung (Breitbandanschluss). Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) hatten insgesamt 28 Millionen private Haushalte eine "schnelle Internetverbindung".

Die Zugangswege zum Internet sind sehr vielfältig, eine Reihe von Haushalten nutzt dabei mehrere Verbindungsarten. Am weitesten verbreitet ist der DSL-Anschluss: 82 Prozent der Haushalte mit Internetzugang nutzten diese Art des Breitbandanschlusses. Ein Drittel der Haushalte mit Internetzugang (29 Prozent) verwendete weitere Breitbandanschlussarten, um ins Internet zu gelangen. Hierzu zählen kabelgebundene Internetanbindungen zum Beispiel über TV-Kabel, Stromkabel oder Glasfaserkabel, mit denen elf Prozent der Haushalte mit Internetzugang ausgestattet waren. Schnelle mobile, drahtlose Internetanbindungen über Handy/Smartphone oder über Laptop-Karte beziehungsweise USB-Stick wurden in 2011 von 19 Prozent der Haushalte mit Internetzugang genutzt. Schnelle ortsgebundene drahtlose Internetanbindungen (zum Beispiel Satellit, WiMax) spielten dagegen für den Zugang von zu Hause aus kaum eine Rolle.

Langsamere Verbindungsarten (Schmalbandanschlüsse) zum Internet waren in 2011 von zu Hause aus deutlich weniger im Einsatz: Die Internetanbindung über Handy/Smartphone mit GPRS setzten im Jahr 2011 insgesamt acht Prozent der Haushalte mit Internetzugang ein. Fünf Prozent der Haushalte mit Internetzugang wählte sich über ein analoges Modem oder über ein ISDN-Modem oder eine ISDN-Karte ins Netz ein.