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Viele Websites offline

NPD wieder im Visier von Hackern

31.05.2011
Für viele Hacker ist es ein Sport, die Websites rechtsextremer Gruppen zu attackieren.

Am Montag traf es wieder einmal die NPD. Die Partei bestreitet allerdings, dass sensible Daten kopiert worden seien. Ob dem so ist, wird sich wohl erst am heutigen Dienstag zeigen.

Die rechtsextreme NPD ist zum wiederholten Mal ins Visier von Hackern geraten. Anonyme Angreifer aus dem Umfeld antifaschistischer Gruppen haben nach eigenen Angaben rund 25 Websites der Partei gehackt und dabei auch interne Informationen heruntergeladen. Die NPD bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Angriff. Sie bestritt aber, dass sensible Daten kopiert worden seien. Die Websites waren Montagabend zunächst offline. Der Angriff ist kein Einzelfall, Hacker greifen die Partei regelmäßig an.

Betroffen waren die Websites mehrerer NPD-Ortsverbände vor allem in Sachsen, zudem die Web-Auftritte von Parteifunktionären wie Holger Apfel. Die Angreifer, die sich selbst als "No-Name Crew" bezeichnen, veröffentlichten auf der Website http://www.nn-crew.cc/npd Inhalte aus Datenbanken, die offenbar von der NPD stammen. Die Partei bezeichnete die Informationen als "veraltet".

In einer E-Mail von einer anonymen Adresse, die in Hackerkreisen als authentisch gilt, kündigten die Angreifer weitere Schritte an: Am Dienstag wollen sie alle SQL-Datenbanken der NPD veröffentlichen. SQL ist eine Programmiersprache, die in zahlreichen Datenbanksystemen zum Einsatz kommt.

"Wir sind leider Gottes relativ häufig solchen Angriffen ausgesetzt", sagte Jens Baur, Kreisvorsitzender der NPD Dresden. Man habe sich dagegen "ziemlich gut abgesichert", eine "100-prozentige Sicherheit" gebe es aber nicht.

In Hackerkreisen haben die NPD und andere rechtsgerichtete Organisationen allerdings den Ruf, ihre Web-Auftritte schlecht abzusichern. Aktivisten haben es sich zum Sport gemacht, im Umfeld des Jahreskongresse des Chaos Computer Clubs die Websites rechter Parteien zu hacken - häufig mit Erfolg. (dpa/tc)