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Google Street View

244.000 Widersprüche sind "eine Menge"

21.10.2010
Der für Google zuständige Datenschützer Johannes Caspar hält die Zahl von mehr als 244.000 Widersprüchen gegen Street View für bemerkenswert hoch.

Die Zahl der Einsprüche werde von Google kleingeredet, sagte Caspar der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. Der Internet-Konzern hatte mitgeteilt, dass in den 20 größten Städten Deutschlands knapp drei Prozent der Haushalte Widerspruch gegen die Abbildung ihrer Häuser in Googles Panorama-Dienst eingelegt haben. Google will Street View bis Jahresende zunächst für die 20 Städte starten.

"Ich bin nicht davon ausgegangen, dass es doch so viele sind", sagte Caspar zur Zahl der Widersprüche. Wenn man die Quote der Einsprüche in den 20 Städten bundesweit hochrechne, "sind wir deutlich im siebenstelligen Bereich von über einer Million." Caspar ist als Hamburgischer Datenschutzbeauftragter für Google zuständig, da das US-Unternehmen den Deutschland-Sitz in der Hansestadt hat.

Zunächst sei mit den 20 Städten ja nur ein geringer Teil der Haushalte betroffen gewesen, argumentierte Caspar. Es bleibe abzuwarten, wie sich die verbleibenden 32 Millionen Haushalte verhielten. "Und da ist auch die kritische Masse." Google selbst verwies bei der Berechnung der Drei-Prozent-Quote auf statistische Angaben, wonach es in den 20 Städten insgesamt rund 8,46 Millionen Haushalte gibt.

Die 244.237 Widersprüche zeugten von einer besonderen Sensibilität der Bevölkerung in Sachen Datenschutz, betonte Caspar. "Das zeigt, dass sehr viele Menschen die Mühe auf sich genommen haben, dieses Verfahren zu bestreiten." Es habe schließlich erfordert, die persönlichen Daten an Google selbst weiterzugeben. Hier sollten wir künftig eine andere Verfahrensgestaltung haben", etwa das in die Diskussion gebrachte Widerspruchsregister. (dpa/ajf)