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AJAX statt HTML

Google startet "Instant"-Suche

09.09.2010
Google beschleunigt seine Internet-Suche mit einer neuartigen Echtzeitfunktion.

Noch während ein Anwender den Suchbegriff eintippt, erscheinen ohne Zeitverzögerung Suchergebnisse zu den eingegeben Wortfragmenten. "Google Instant verkürzt jede Suchabfrage durchschnittlich um zwei bis fünf Sekunden", sagte Google-Suchchefin Marissa Mayer am Mittwoch am kalifornischen Firmensitz in Mountain View.

Wenn etwa nach Bundeskanzlerin Angela Merkel gesucht wird, reicht die Eingabe der ersten vier Buchstaben des Vornamens aus, um Suchergebnisse live auf den Bildschirm zu bringen. Bislang hatte Google seinen Usern schon während der Eingabe Vorschläge für den kompletten Suchbegriff gemacht ("Google Suggest"). Die Ergebnisse erschienen aber erst, nachdem der Anwender die Abfrage abgeschickt hatte. Nun tauchen die Ergebnisse bereit auf, während der Suchbegriff getippt wird.

Den Statistiken des Unternehmens zufolge verbringen Google- Anwender zurzeit durchschnittlich neun Sekunden damit, eine Suchabfrage zu tippen. Für die Auswahl der Ergebnisse werden durchschnittlich 15 Sekunden benötigt.

Die neue Suchfunktion, die von den Möglichkeiten der Web-Technik AJAX Gebrauch macht, wird ab sofort auf den Google-Seiten in den USA und in Russland live geschaltet und schrittweise auch in anderen Ländern umgesetzt. Dort können Anwender die neuen Möglichkeiten auch eher nutzen, indem sie sich mit einem persönlichen Google-Konto einloggen oder die Startseite des US-Portals aufrufen. Dieses Verfahren sei gewählt worden, um die notwendigen Ressourcen nach und nach aufbauen zu können, erklärte Google.

Um Google Instant - derzeit aufrufbar über www.google.com/instant - nutzen zu können, benötigt man einen modernen Browser (Firefox 3, Internet Explorer 8 oder eine aktuelle Version von Google Chrome oder Apple Safari). Der Browser von Opera wird noch nicht unterstützt. Anwender können die Funktion auch bewusst abschalten (Opt-out).

Google beantwortet jeden Tag mehr als eine Milliarde Suchabfragen. An der Entwicklung von "Google Instant" waren Teams aus den USA, Israel und dem europäischen Google-Forschungszentrum in Zürich beteiligt.

Hinweis: Die Aufzeichnung der gestrigen Ankündigung steht mittlerweile bei YouTube zum Abruf bereit unter der Adesse http://youtu.be/i0eMHRxlJ2c. (dpa/tc)