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Für die Musikindustrie

Frankreich will 'Google-Steuer'

07.01.2010
Frankreich will über eine "Google-Steuer" von den riesigen Einnahmen bei Online-Werbung profitieren. Mit den Einnahmen soll unter anderem die Musikindustrie gefördert werden, die unter illegalem Herunterladen leidet.

Eine Regierungskommission habe einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt, berichtete die Zeitung "Libération". "Die sogenannte Google Steuer besteht darin, einen winzigen Prozentsatz auf den Umsatz von 800 Millionen Euro zu erheben, den die Suchmaschine allein in Frankreich macht", sagte Patrick Zelnik, Chef der Regierungskommission und Produzent der Präsidentengattin Carla Bruni-Sarkozy. Wie die Steuer konkret aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Sie soll nach den Vorstellungen der Kommission aber auch Unternehmen treffen, die ihren Sitz nicht in Frankreich haben. Ausschlaggebend sei, dass ein Nutzer in Frankreich die Werbung anklicke. Die Kommission schlägt vor, direkt auf EU-Ebene für die Idee zu werben. Das bedeute aber nicht, dass Frankreich nicht auch allein vorangehen würde, sagte Zelnik. Dies sei sowohl juristisch als auch technisch möglich. Betroffen wären neben dem Marktführer Google auch weitere Suchmaschinen wie MSN und Yahoo, die mit Werbung Geld verdienen.

Google reagierte zunächst zurückhaltend. "Wir sollten nicht weiter den Gegensatz zwischen der Welt des Internets und der Welt der Kultur verschärfen, indem eine neue Steuer eingeführt wird", sagte der Olivier Esper von Google Frankreich. (dpa/sh)