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Bundestagswahl

Etablierte Parteien fallen im Internet-Test durch

21.08.2009
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.
Jede deutsche Partei hat heutzutage einen Auftritt im Internet, um ihre Botschaft ins Volk zu bringen. Die Frage ist nur: Interessiert das?

Meedia, Deutschlands Medien-Portal, hat hierzu ein Nutzerzahlen-Ranking der Parteien-Websites erarbeitet. Mit Hilfe des Google-Research-Tools "Ad Planner" haben die Medienschaffenden für den Monat Juli 2009 eruiert, wie viele Besucher die offiziellen Websites der Parteien überhaupt vorweisen können. Fazit von Meedia: "Das Ergebnis ist für die großen Parteien erschreckend."

Wenn US-Präsident Barack Obama steppt, sehen deutsche Politiker alt aus.
Wenn US-Präsident Barack Obama steppt, sehen deutsche Politiker alt aus.
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Immer wieder wird das Beispiel des US-Präsidenten Barack Obama zitiert. Er hat es verstanden, moderne Kommunikationsformen wie Internet, SMS, YouTube oder Twitter zu nutzen. So hat er es geschafft, eine möglichst breite Bevölkerungsschicht über unterschiedliche Medien anzusprechen. Mediale Legende geworden ist sein Auftritt im Wahlkampf als lässig tanzender Noch-Senator im Fernsehstudio von Moderatorin Ellen DeGeneres.

Wenn man auch hoffen mag, dass einem solche Auftritte von deutschen Entertainment-Wundern wie Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier oder Ulla Schmidt - um nur die Besten zu nennen - erspart bleiben mögen, so ist doch eins ganz klar: Die Bedeutung von Informationsplattformen wie dem Internet für Parteien und Kandidaten sind evident. Ob durch die intelligente Nutzung des Web in Deutschland schon Wahlen entschieden werden, ist zwar noch diskussionswürdig. Wer diese Informationskanäle allerdings unterschätzt, dürfte aber schon heute Nachteile beim Ringen um die Gunst der Wähler haben.