Anders als vor einigen Jahren sind Telefonate über VoIP (Voice over IP) oder allgemein das Internet (Skype) längst kein Geheimtipp mehr. Das liegt nicht nur daran, dass man Skype und verschiedene VoIP-Dienste mittlerweile auch bei ausgeschaltetem PC nutzen kann - etwa via Smartphones oder speziellen Skype-Telefonen und einer WLAN-Verbindung. In vielen DSL-Verträgen ist heutzutage sogar schon ein VoIP-Telefoniepaket mit eingeschlossen und das unter Umständen für unter 30 Euro pro Monat. Um Geld zu sparen, wird dabei häufig vom Provider auf den Festnetzanschluss verzichtet. Man spricht hier von entbündelten Anschlüssen.
Doch aufgepasst: Während eine private Nutzung recht und entsprechend billig ist, schließen Provider bei diesen sehr günstigen Tarifen eine Geschäftsnutzung manchmal in den AGBs aus. Außerdem können Kunden, die häufiger ins Mobilfunknetz oder Mehrwertsdienstleistungen wie 0180-Nummern wählen, unter Umständen mehr als im Festnetz bezahlen – wenn diese Sondernummern überhaupt unterstützt werden . „Kontrollieren Sie ganz genau, wie viel der Provider für welche Art von Telefonaten verlangt“, empfiehlt Manfred Breul, Bereichsleiter Kommunikationstechnologien beim Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom).
Anstelle einer festen Bindung kann man natürlich auch auf mehrere günstige Anbieter setzen und von jedem das beste Angebot nutzen. Moderne DSL-Router wie die "Fritzbox" von AVM lassen sich häufig sehr flexibel für mehrere Anbieter einstellen und wählen dann wie ein Least-Cost-Router abhängig vom Rufnummernbereich die günstigste Verbindung aus. Sobald Sie dann zum Beispiel eine Auslandsrufnummer wählen, geht das Gespräch automatisch mit dem Anbieter XY heraus, den man für preiswerte Auslandstelefonate eingestellt hat.
Welche Anbieter welche Tarife für VoIP im Angebot haben, können Sie im Internet bei verschiedenen Tarifrechnern in Erfahrung bringen, wie beispielsweise auf http://www.billiger-telefonieren.de/voip/ oder http://www.teltarif.de/voip/tarifrechner.html. Da die Gespräche über das Internet-Protokoll laufen, also die Sprache in Form von Datenpaketen übermittelt wird, empfiehlt es sich, einen stabilen und vor allem nicht zu langsamen Breitband-Zugang zu haben. „Unter ADSL 1000 sollten Sie es gleich vergessen“, so Breul. Dem Bitkom-Experten zufolge ist aber neben der Download auch die Upload-Geschwindigkeit wichtig. Die absolut unterste Grenze liegt seiner Ansicht nach bei 128 Kilobit pro Sekunde. Würden zusätzlich zu einem Telefonat jedoch noch weitere Daten über das Netz geschickt, etwa eine E-Mail mit Anhang, könne es eng werden.