Aktienkurs sinkt kräftig

Alcatel-Lucent schreibt weiter rote Zahlen

30.10.2009
Der angeschlagene TK-Aausrüster Alcatel-Lucent rutscht immer tiefer in die roten Zahlen.
Alcatel-Lucent-Chef Ben Verwaayen
Alcatel-Lucent-Chef Ben Verwaayen
Foto: Alcatel Lucent

Unterm Strich stand für das dritte Quartal ein Verlust von 182 Millionen Euro nach minus 40 Millionen Euro im Jahr zuvor, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Im zweiten Quartal hatte der Verkauf der Thales-Anteile dem Netzwerkausrüster einen schmalen Gewinn beschert. Die Aktie sackte im frühen Handel um knapp sieben Prozent auf 2,680 Euro ab.

Wie seine Wettbewerber leidet Alcatel-Lucent unter der Zurückhaltung der Telekomunternehmen, die in diesem Jahr weniger in ihre Netze investieren. Die Umsätze gingen um rund neun Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zurück. Selbst der Ausbau von Mobilfunknetzen der dritten Generation macht den Rückgang von Investitionen in ältere Technik noch nicht wett. Nur beim Betrieb von Netzwerken für Telekombetreiber konnten Unternehmen wie Alcatel, LM Ericsson und NSN in jüngster Zeit wachsen. Für das Gesamtjahr rechnet Alcatel-Lucent nach wie vor mit einem Rückgang in der Branche von acht bis zwölf Prozent. Konkurrent Nokia Siemens Networks (NSN) hatte seinen Marktausblick vor zwei Wochen angehoben und erwartet nun ein Minus von fünf Prozent für die Branche.

Trotz des schwierigen Marktumfelds will Unternehmenschef Ben Verwaayen in diesem Jahr beim operativen Gewinn eine schwarze Null schaffen. Im abgelaufenen Quartal hatte Alcatel-Lucent operativ ein Minus von 76 Millionen Euro gemacht.

Die Fusion von Alcatel und Lucent war bislang nicht von Erfolg gekrönt: Seit dem Zusammenschluss im November 2006 hat das Unternehmen Milliardenverluste angehäuft, seinen Vorstand komplett umgebaut und tausende Stellen gestrichen. In diesem Jahr sollen 750 Millionen Euro eingespart werden. Davon seien bereits 80 Prozent erreicht, sagte Verwaayen. (dpa/tc)