Update für Apples Mobile-Betriebssystem

Neue Funktionen in iOS 5

12.10.2011
Von Max Segler
iOS 5 kommt am Mittwoch für iPhone 4, iPhone 3GS, iPad und die letzten beiden Generationen des iPod Touch. Wir zeigen die neuen Funktionen von Apples mobilem Betriebssystem.

Das neue iOS für die beiden iPad-Modelle, fürs iPhone (ab 3GS), für den iPod Touch (ab der dritten Generation) und natürlich für das ab 14. Oktober ausgelieferte iPhone 4S bietet laut Apple über 200 neue Funktionen. Wie bei Apple üblich liebt es das Unternehmen, mit großen Zahlen zu beeindrucken. Unter den über 200 neuen Funktionen sind neben echten "Knallern" wie Benachrichtigungszentrale, iMessage oder Erinnerungen natürlich auch auf den ersten Blick kleinere Neuerungen wie Emoji-Symbole, lokales Wetter, neue Klingeltöne und mehr. Die Kollegen von der "Macwelt" haben die wichtigsten Neuerungen von iOS 5 und iCloud für Sie zusammengestellt.

Einschnitt: PC-freie Zone

Mit iOS 5 macht Apple einen gewaltigen Schnitt, denn erstmals benötigt der Benutzer keinen PC oder Mac mehr, um die Geräte mit iOS-Updates, Musik, Apps und anderem zu bestücken. Sogar die Erstaktivierung erfolgt per Wi-Fi-Verbindung. Kabel sind passé. iOS 5 wird "PC Free", wie Apple das nennt: Da immer mehr Kunden den Wunsch haben, ihr iPad oder iPhone als einzigen Computer zu nutzen, entfällt sogar die Notwendigkeit der Synchronisation mit iTunes.

Käufer des kommenden iPhone 4S werden die ersten sein, die komplett ohne einen PC auskommen können. Besitzer eines iPhone 4 oder 3GS müssen natürlich bei Verfügbarkeit von iOS 5 das neue Betriebssystem zunächst über iTunes und PC einspielen, schon die Aktivierung erfolgt dann aber ohne PC. Sogar das Backup beim Synchronisieren klappt dank iCloud optional automatisch und ohne PC. Einmal täglich wird bei Wi-Fi-Verbindung ins Internet im Hinter-grund verschlüsselt ein Backup an iCloud übertragen. Bei Updates des iOS wird dann auch nicht mehr wie bisher das komplette iOS neu installiert, "Delta-Updates" sind klein, weil sie nur die geänderten Elemente enthalten. Das Update kommt von iCloud.

Natürlich lassen sich iOS-Geräte und iTunes weiter abgleichen, auch hier hat Apple endlich einen radikalen Schnitt vollzogen: Der Datenabgleich erfolgt alter-nativ über eine Wi-Fi-Verbindung mit dem PC. Auch die USB-Option wird vermutlich weiter ihren Sinn haben, sollte das iPhone einmal derart streiken, dass eine "harte" Wiederherstellung nötig wird.

Benachrichtigungszentrale

Als Push-Nachrichten vor zwei Jahren aufkamen, waren sie der letzte Schrei. Per Pop-up informierte das iOS über Termine, Push-News einzelner Apps und so weiter. Inzwischen nervt es die meisten Benutzer, besonders wenn in kurzer Zeit mehrere Nachrichten eintreffen und die normale Arbeit oder ein Spiel stören. Unter iOS 4 gibt es zudem keine zentrale Stelle für die Benachrichtigungen, Apples Apps und die von App-Entwicklern bringen die Nachrichten einfach auf das Display des iPhone.

Unter iOS 5 wird "Benachrichtigungszentrale" eingeführt. Hier kann man sich alle verpassten Meldungen anzeigen lassen und bei Bedarf per Finger-tipp die zugehörige App öffnen. Gleichzeitig verbessert Apple die Darstellung der Benachrichtigungen deutlich. So gibt es beispielsweise die "subtilen Benachrichtigungen", die nur dezent am oberen Bildschirmrand eingeblendet werden. Per Tipp landet man in der entsprechenden App. Zudem gibt es endlich eine sinn-volle Übersicht über verpasste Meldungen.

Entwickler müssen ihre Apps offensichtlich nicht für die Nutzung von Benachrichtigungszentrale anpassen, neben den Apps von Apple funktioniert die neue Art der Benachrichtigung bereits in den Vorversionen von iOS 5 mit allen Apps, die Push-Benachrichtigungen unterstützen. Diese elegante Art der Nachrichten-darstellung funktionierte bisher nur mit Jailbreak-Anwendungen wie Mobile Notifier von Peter Hajas. Hajas soll - wie auch ein Top-Entwickler für Notifications von Palm - inzwischen bei Apple angeheuert haben.

iMessage

Wenn es um einen kostenlosen Ersatz für SMS und MMS geht, setzen viele iPhone-Benutzer auf Whatsapp. Die Nachrichten-App nutzt Wi-Fi- und UMTS-Verbindungen und sendet neben Text und Bildern auch Audio, Video, Vcards und Standortinformationen. Whatsapp gibt es für iPhone, Blackberry, Android und Nokia-Smartphones, aber nicht für iPad und iPod Touch. Nun stellt Apple die App iMessage vor, die Whatsapp unter iOS überflüssig machen sollte. iMessage sendet und empfängt Direktnachrichten, die auch Bilder und Videos enthalten können, ist kostenlos und basiert auf zeitgemäßer Datenübertragung statt auf alten Mobilfunkstandards wie SMS. Dem Vernehmen nach soll die Einführung von iMessage bei Mobilfunkanbietern nicht für große Freude sorgen, gehen hier doch Einnahmen aus SMS und MMS verloren.

Ähnlich wie Facetime nutzt iMessage am iPhone die Telefonnummer des Smartphone als Kennung, optional auch eine E-Mail-Adresse. Auf iPod Touch und iPad wird eine ausgewählte E-Mail-Adresse zur iMessage-ID.