Hon Hai

Design des iPhone 5 führt zu Lieferengpässen

07.11.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der wichtige Zulieferer Hon Hai Precision Industry Co. aus Taiwan kann nicht so viele neue iPhones liefern wie Apple gern hätte.

Schuld daran sind hohe Qualitätsstandards, die der Auftragsfertiger aufgrund von Schwierigkeiten bei der Fertigung aufgrund des Designs des iPhone 5 nicht erreichen kann, berichtet das "Wall Street Journal". Es zitiert Hon-Hai-Chairman Terry Gou mit der Aussage: "Die Marktnachfrage ist sehr stark, aber wir können Apples Anforderungen nicht wirklich nachkommen."

Welche Design-Details des iPhone 5 genau die Probleme bereiten und bis wann diese gelöst werden können wollte Gou, der am Rande einer Wirtschaftskonferenz in Taipeh mit Journalisten sprach, nicht sagen. Er wollte sich auch nicht dazu äußern, ob Hon Hai möglicherweise einen Teil der Aufträge an andere Fertiger oder an seine eigene, an der Börse in Hong Kong notierte Tochter Foxconn International Holdings Ltd. abgeben werde, wie einige Analysten in der vergangenen Woche empfohlen hatten.

An den drei Tagen nach dem Verkaufsstart des iPhone 5 am 21. September hatte Apple mehr als fünf Millionen Geräte verkauft. Seither hat das Unternehmen keine neuen Absatzzahlen mehr veröffentlicht. Dass die Geräte mittlerweile knapp sind, hat sich bereits negativ auf den Apple-Aktienkurs ausgewirkt. Investoren machen sich Sorgen, der Konzern aus Cupertino könne möglicherweise kurzfristig die Kundennachfrage nicht befriedigen und werde weniger Gewinn machen.

Apple ist unterm Strich mittlerweile ziemlich abhängig von seinem 2007 erstmals eingeführten Smartphone. Für das Ende September abgeschlossene Quartal hatte die Firma einen Nettogewinn von 8,22 Milliarden Dollar ausgewiesen, 24 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig stiegen die iPhone-Verkäufe im Jahresvergleich um 58 Prozent auf 26,9 Millionen Geräte. CFO Peter Oppenheimer hatte am 25. Oktober eingeräumt, dass die Nachfrage nach dem iPhone 5 weiterhin über der Verfügbarkeit liege, Apple aber hart daran arbeite, den Engpass zu beseitigen.