Umsatz bricht ein

Nokia tief in roten Zahlen

19.04.2012
Der weltgrößte Handyhersteller Nokia ist im ersten Quartal wegen des harten Wettbewerbs und hoher Kosten für den Konzernumbau tief in die roten Zahlen gerutscht.

Operativ sank das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr von plus 439 Millionen Euro auf minus 1,34 Milliarden Euro, wie Nokia am Donnerstag im finnischen Espoo mitteilte. Analysten hatte beim operativen Ergebnis eine Milliarde Euro weniger Verlust erwartet.

Unterm Strich blieb ein Verlust von 25 Cent je Aktie nach einem Vorjahresgewinn von neun Cent. Auch der Umsatz schrumpfte deutlich. Nach 10,4 Milliarden Euro vor einem Jahr setzten die Finnen mit nur noch 7,4 Milliarden Euro 29 Prozent weniger um. Bei Nokia schlugen hohe Ausgaben für die neue Smartphone-Serie Lumia mit Microsofts Betriebssystem Windows Phone zu Buche, die sich bislang noch nicht am Markt durchgesetzt hat.

Auch die Expansion in Schwellenländer, von der sich Nokia den Ausgleich der Rückgänge in Industrieländern verspricht, kostete das Unternehmen viel Geld. Zudem baut Nokia den defizitären Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks von Grund auf um. Unternehmenschef Stephen Elop gibt sich ungeachtet all dessen dennoch weiter zuversichtlich. "Wir vertrauen in unsere Strategie." An der Börse von Helsinki notierte die Aktie nach jüngsten Einbrüchen um 1,25 Prozent höher mit 3,07 Euro.

Unabhängig von den Zahlen teilte Nokia noch mit, dass Vertriebschef Colin Giles nach nur einem Jahr auf dem Posten das Unternehmen verlässt. Offiziell ist Giles das viele Reisen leid und möchte wieder mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Nokia streicht nun eine Management-Ebene im Sales und lässt die vier regionalen Senior Vice Presidents künftig direkt an den Executive Vice President Markets Niklas Salander berichten. (dpa/tc)