HP-Strategie

Tablets mit Android oder Windows geplant?

14.09.2011
HP gibt seine PC-Sparte auf. Und WebOS. Oder nur die Hardware-Produktion? In der letzten Zeit hat der Hersteller für viel Wirbel gesorgt – und für viel Verwirrung.

In einem Interview mit dem "Wall Street Journal" versuchte Todd Bradley, Chef der Personal Systems Group (PSG) von HP, Klarheit in die Angelegenheit zu bringen und die Pläne des Unternehmens darzulegen. Und die beinhalten offenbar doch die Produktion weiterer Tablets. Allerdings nicht mit WebOS – davon hat sich HP nach Aussage von Bradley definitiv verabschiedet.

Stattdessen zieht man jetzt wohl Android oder Windows in Betracht, wie aus Andeutungen des Sparten-Chefs hervorgeht. Doch erste HP-Tablets mit Google- oder Microsoft-Betriebssystem dürften noch etwas auf sich warten lassen, denn zuvor müsse noch eine wichtige Aufgabe erledigt werden: Die Abspaltung der PSG aus dem Unternehmen HP. Dieser Schritt sei notwendig, um schneller und flexibler auf Marktgeschehen reagieren zu können, so Bradley. Mit der Gründung einer eigenständigen Tochtergesellschaft sei aber nicht mehr in diesem Jahr zu rechnen.

Ob HP mit dieser Strategie mehr Erfolg hat, als mit WebOS, bleibt abzuwarten. Zwar war das HP-Tablet Touchpad bis zum drastischen Preissturz eher ein Nischenprodukt für eine kleine Fangemeinde, und WebOS – zumindest für Tablets – scheint auch noch nicht ganz ausgereift. Aber durch den Wechsel auf das Google-Betriebssystem begibt sich das Unternehmen in ein Umfeld, das für einen Android-Neuling noch schwieriger sein könnte.

Denn die Konkurrenz hat inzwischen schon mehrere Produkte mit Android auf den Markt gebracht und ist etabliert. Und die Möglichkeiten, sich bei Android von anderen Herstellern abzusetzen, ist hauptsächlich auf eine eigene Nutzeroberfläche oder marginale technische Unterschiede begrenzt. Mehr Eigenständigkeit als mit WebOS wird HP mit Android – und auch mit Windows – zumindest nicht erlangen.

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