Wie Apple Anfang Juli offiziell bekannt gab, wurden in seinem App Store bereits rund 425.000 Applikationen über 15 Milliarden Mal von rund 200 Millionen iPhone-, iPod Touch- und iPad-Anwendern heruntergeladen. Erst sechs Monate zuvor hatte das kalifornische Unternehmen die Grenze von 10 Milliarden Downloads geknackt. Das sind erstaunliche Zahlen, vor allem wenn man den Zeitraum von nur drei Jahren bedenkt. Denn als das erste iPhone Anfang 2007 seinen Markteintritt in den USA feierte, war die Entwicklung von Apps durch Drittanbieter untersagt. Seine Türen hat der App Store erst ein Jahr später, im März 2008, geöffnet, nachdem Apple die erste Version des iPhone SDK veröffentlichte. Sieben Monate später folgte Googles Android Market, der heute mit circa 390.000 verfügbaren Anwendungen und insgesamt knapp fünf Milliarden Downloads ebenfalls ein großer Erfolg ist.
Aber auch Microsoft, Amazon, Blackberry, Nokia, sowie weitere Handy-Hersteller sind mit ihren eigenen Plattformen an dem anfangs als Nischenmarkt belächelter Markt für mobile Anwendungen vertreten. Und dieser wird immer größer und lukrativer. So sollen laut aktueller Prognosen von IDC bis 2015 weltweit über 182 Milliarden mobile Apps heruntergeladen werden. Gegenüber dem Jahr 2010, in dem die globalen Downloads auf rund 10,7 Milliarden beziffert wurden, entspricht dies einem Wachstum von sage und schreibe circa 1600 Prozent. Die Zahl der App-Downloads explodiert auch in Deutschland. So haben Handy-Nutzer 2010 rund 900 Millionen Apps auf ihre Smartphones geladen, wie eine aktuelle Studie des Branchenverbands Bitkom belegt. Damit habe sich die Zahl der App-Downloads im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (plus 112 Prozent).
In diesem extrem dynamischen Markt ist der Weg zur eigenen mobilen Anwendung nicht einfach. Unternehmen, die hier investieren möchten, stehen zunächst vor vielen Fragen, die im Rahmen einer Projektstrategie sorgfältig zu analysieren sind. Welchen Nutzen bietet die Anwendung? Welche Zielplattformen sollen unterstützt werden? Soll die App nativ entwickelt werden oder auf Basis von Web-Technologien? Warum soll die App überhaupt erst realisiert werden? Begleiten Sie uns auf den folgenden Seiten Schritt für Schritt zur eigenen App.
- 1. Sencha Touch
Mit dem quelloffenen HTML5-Framework "Sencha Touch" lassen sich mobile Web-Anwendungen für iPhone, iPad, Android und Blackberry entwickeln, die den nativen Applikationen Konkurrenz machen. - 2. Titanium Mobile
Mit “Titanium Mobile” des kalifornischen Unternehmens Appcelerator können auch Web-Entwickler ohne Java- oder Objective-C-Kenntnisse native Anwendungen für Android und iPhone implementieren. - 3. PhoneGap
Das Framework “Phonegap” wandelt Apps, die auf HTML, JavaScript und CSS basieren, in native Applikationen für fast alle wichtigen mobilen Plattformen um: iOS, Android, Blackberry, WebOS, Symbian und Windows Mobile. - 4. Rhodes
“Rhodes” ist ein Web-basierendes Framework für die Entwicklung mobiler Apps, die auf der Programmiersprache Ruby basiert. Die aktuelle Version unterstützt die Betriebssysteme iOS, Android, Blackberry und sowohl Windows Mobile als auch Windows Phone 7. - 5. Flurry Analytics
“Flurry Analytics” ist eine Art Google Analytics für App-Entwickler, die mit iOS, Android und Java ME kompatibel ist. Nachdem das Framework in die eigene App integriert ist, lassen sich Benutzerereignisse online protokollieren. Auf einem Web-Dashboard werden Statistiken über die Nutzung der App grafisch aufbereitet. - 6. Three20
“Three20” ist eine erstklassige iOS-Bibliothek, die die Entwicklung nativer Anwendungen für iPhone und iPad vereinfachen und beschleunigen kann. Neben vielen Hilfsklassen stehen vorgefertigte Module wie der “Launcher”, mit dem sich schlichte Startmenus realisieren lassen. - 7. GData Objective-C Client
Mit der “GData Objective-C Client”-Library bietet Google eine Reihe von Objective-C-Klassen an, die die Arbeit mit HTTP-Anfragen vereinfachen und insbesondere bei der Integration von Web-Services in iOS-Apps sehr nützlich sein können. - 8. ASI HTTP Request
Die Klassenbibliothek “ASI HTTP Request” hilft bei der Entwicklung von iPhone- und iPad-Apps, die Cloud-Dienste nutzen. Besonders praktisch ist hier unter anderem die einfache Implementierung von asynchronen Server-Verbindungen.