Praxistest Nokia N8

Frickeln für Fortgeschrittene

12.11.2010
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Mit dem neuen Flaggschiff N8 will Nokia seinen Führungsanspruch im Smartphone-Markt wieder geltend machen und die Wartezeit auf die ersten MeeGo-Geräte überbrücken. Dies gelingt dem Handy-Riesen nur teilweise.

In den vergangenen Jahren hatte Nokia einige Entwicklungen im Smartphone-Markt schlichtweg verschlafen. Insbesondere der Trend hin zu Touchscreen-Modellen mit Multitouch und einer einfachen, quasi intuitiven Menüführung ging an dem Hersteller lange Zeit spurlos vorüber. Bestes Beispiel für die Ohnmacht der Finnen war wohl das beim Erscheinen im Sommer 2009 noch unreife N97, das selbst eingeschworene Nokia-Fans wie den Betreiber des Blogs "Symbian-Guru.com" zur Aufgabe (und zum Kauf eines Android-Geräts) veranlasste.

Auch das N8 startet nicht unter den besten Vorzeichen: Bereits im Juni, also Monate vor dem immer wieder verschobenen Erscheinungstermin, hatte Nokia angekündigt, dass das neue Nokia-Flaggschiff als einziges Gerät der N-Series mit dem neuen Betriebssystem Symbianˆ3 laufen wird. Bei künftigen Highend-Smartphones wollen die Finnen auf das zusammen mit Intel entwickelte Linux-System MeeGo setzen. Das US-Technikblog "Gizmodo" sah sich deshalb veranlasst, von einem Test des N8 komplett abzusehen. Ein solches Gerät zu testen, so die etwas polemische Erklärung des Autors Matt Buchanan, sei "wie an Grabsteine zu pissen".