Telekom-Exklusivität dahin

Auch O2 und Vodafone verkaufen bald das iPhone

13.10.2010
Das iPhone-Monopol der Telekom in Deutschland ist offiziell beendet.

Die Mobilfunk-Anbieter Vodafone und O2 werden das Apple-Smartphone "in den nächsten Wochen" ebenfalls im Programm haben, wie Sprecher am Dienstag bestätigten. Einen genaueren Zeitraum oder nähere Informationen nannten sie noch nicht.

Nach bisher unbestätigten Informationen soll Vodafone das iPhone vom 28. Oktober an offiziell im Angebot haben. Bei O2 hieß es, Interessenten könnten sich unter der Adresse www.o2online.de/iphone für weitere Informationen anmelden. Apple kommentierte die Ankündigungen nicht.

Die Sprecher machten keine Angaben darüber, ob die Telekom- Konkurrenten das iPhone mit oder ohne SIM-Lock - also Bindung an ihr Netz - anbieten werden. Bisherigen Berichten zufolge sollen Vodafone- iPhones eine Netzsperre haben und die O2-Geräte auch mit Karten anderer Anbieter nutzbar sein.

Die Deutsche Telekom war seit dem Deutschland-Start der ersten iPhone-Generation im November 2007 offiziell der alleinige Anbieter. Zum Teil konnten Kunden anderer Mobilfunk-Anbieter aber auch importierte iPhones ohne Netzbindung bekommen. In anderen europäischen Ländern war das iPhone bereits bei mehreren Telekom-Anbietern erhältlich. In den USA ist AT&T weiterhin exklusiver iPhone-Partner.

Noch Anfang September hatte der Deutschland-Chef der Telekom, Niek Jan van Damme, gesagt: "Wir hoffen natürlich, dass wir die Exklusivität noch lange behalten." Es gebe inzwischen aber sehr viele gute Alternativen zum iPhone. "Selbst wenn wir die Exklusivität verlieren, sind wir mit den anderen Geräten sehr gut aufgestellt." Zu diesem Zeitpunkt hatte die Telekom etwa 1,9 Millionen iPhones in Deutschland verkauft.

Zuvor hatten Lieferengpässe beim neuen iPhone 4 für Verstimmung zwischen den beiden Partnern gesorgt. "Wir haben zehntausende Vorbestellungen für die Geräte. Ohne Lieferverzögerungen hätten wir viel mehr iPhone-Verträge abschließen können", klagte van Damme in einem "Focus"-Interview. Die Verzögerung lag zum Teil bei rund zwei Monaten. (dpa/tc)