Research in Motion

Blackberry-Hersteller gerät unter Beschuss

05.08.2010
Die Drohung arabischer Golfstaaten, den Blackberry-Dienst zu sperren, stellt Research in Motion vor eine Machtprobe. Doch die Kanadier wollen hart bleiben.

Für Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) steht die Geschäftsgrundlage auf dem Spiel. Weil die Datenübertragung der Blackberrys stark verschlüsselt und über internationale Rechenzentren (NOC) erfolgt, wollen verschiedene Länder den Dienst verbannen. Saudi Arabien hat die einheimischen Mobilfunkbetreiber angewiesen, den Dienst ab diesem Freitag zu blockieren. Die Vereinigten Arabischen Emirate drohen mit einer Sperrung ab Oktober, sind allerdings grundsätzlich zu Gesprächen bereit. Damit nicht genug, schalten sich nun erneut Indien, China und andere Länder in die Diskussion ein.

RIM steht mit dem Rücken an der Wand: Macht der kanadische Hersteller Zugeständnisse, um in den Wachstumsmärkten präsent zu bleiben, verliert er bei seinen Business-Kunden das wohl wichtigste Verkaufsargument gegenüber Apple iPhone, Windows Mobile und Co. - die effektive und abhörsichere E-Mail-Plattform.

In einem Interview mit dem "Wall Street Journal" betonte Co-CEO Mike Lazarides, dass die Länder nicht nur ein Problem mit den Blackberrys, sondern mit dem World Wide Web insgesamt hätten: "Alles im Internet ist verschlüsselt. Wenn ihnen das Internet nicht passt, sollen sie es abschalten." Lazarides räumte ein, dass der Disput einen Schlüsselmarkt in RIMs wachsendem internationalen Geschäft bedrohe. Ein Rückzieher schwäche jedoch RIMs Reputation für strikte Sicherheit, die Blackberry weltweit zur ersten Wahl für Unternehmen und Regierungen gemacht habe.