Schlangestehen ist angesagt

Start des iPhone 4 trotz knapper Lager rekordverdächtig

24.06.2010
Apples neues iPhone 4 ist seit Donnerstag auch in Deutschland im Handel. Viele Interessenten dürften allerdings vorerst leer ausgehen und müssen sich wegen knapper Bestände in Geduld üben.
Dieses obskure Objekt der Begierde... (Foto: Apple)
Dieses obskure Objekt der Begierde... (Foto: Apple)
Foto: Apple

Wegen massiver Lieferschwierigkeiten haben die Apple Stores, Telekom-Filialen und Apple-Vertragshändler nur wenige Geräte in den Lagern. Die weißen Modelle wird Apple sogar frühestens Ende Juli ausliefern. Der Apple-Händler Gravis empfiehlt vorsichtshalber gleich, das Smartphone lieber vorzubestellen. Aber auch dann werden Kunden ihre Geräte voraussichtlich erst ab Juli erhalten.

Trotz der knappen Bestände an verfügbaren Geräten könnte Apple einen neuen Rekord aufstellen. Bereits am ersten Tag dürfte Apple rund eine Million Smartphones weltweit verkaufen, schätzt Andy Hargreaves, Analyst bei Pacific Crest Securities. Damit würde das iPhone 4 seine Vorgänger um Längen schlagen. Damals brauchte Apple noch 74 Tage, um mit dem ersten iPhone die Marke von einer Million Stück zu erreichen. In dem am kommenden Samstag beendeten Quartal werde Apple damit insgesamt über zwei Millionen iPhones absetzen, sagte Hargreaves der Finanzagentur Bloomberg.

Mit dem Start in Deutschland, USA, Großbritannien und Japan hatten sich in den großen Städten Schlangen ungeduldiger Kunden vor den Apple Stores gebildet. "Anzustehen ist schon der halbe Spaß", sagte ein 28-jähriger Fan in Tokio gegenüber Bloomberg. "Es fühlt sich an, als wäre man Teil von etwas ganz Besonderem."

Die augenfälligsten Unterschiede des iPhone 4 zu seinen Vorgängern sind das kantige Design aus Glas und gebürstetem Edelstahl sowie ein besonders auflösungsstarkes Display. Das iPhone 4 stellt Bilder mit 326 Pixel pro Zoll mehr als viermal so scharf dar wie sein Vorgänger. Auch die Akkuleistung hat Apple bei dem neuen Gerät deutlich verbessert. Mit einer zweiten Kamera an der Vorderseite lassen sich erstmals Video-Chats ("FaceTime") via Wi-Fiabhalten.

Sein erstes iPhone hatte Apple vor nicht ganz drei Jahren auf den Markt gebracht und damit die Mobilfunk-Branche gehörig aufgemischt. Inzwischen hat sich allerdings auch starke Konkurrenz in Stellung gebracht. Zu den Herausforderungen gehören neben den Blackberrys von Research In Motion (RIM) und Palm vor allem knapp 60 Smartphone-Modelle, die mit Googles Betriebssystem Android laufen. Android werde Apple sicherlich Marktanteile im lukrativen Markt der Smartphones abnehmen, schätzt Hargreaves. "Apple wird aber weiterhin eine außergewöhnlich hohe Zahl von Telefonen verkaufen und die höchste Umsatz-Marge in der Industrie erreichen." (dpa/tc)