Rückschlag

Palm verliert seinen Software-Chef

19.04.2010
Beim glücklosen Smartphone-Hersteller Palm geht der Software-Chef von Bord. Weitere Mitarbeiter werden mit finanziellen Argumenten loyal gestimmt, um einen Exodus zu verhindern.

Palms Software-Chef Michael Abbott hat bereits am nächsten Freitag seinen letzten Arbeitstag, nachdem erst kurz vor dem Wochenende sein Ausstieg angekündigt wurde. Als Senior Vice President of Software and Services ist Abbott bisher hauptverantwortlich für die Entwicklung des neuen WebOS. Der "Podfather", wie man den Palm-Firmenchef Jon Rubinstein seit der Erfindung des iPod in seinen Tagen als Angestellter bei Apple nennt, muss nun also ohne den obersten Entwickler des Palm-Betriebssystems auskommen.

Auch andere leitende Angestellte scheint es kaum noch auf ihren Stühlen bei Palm zu halten, wie aus der Börsen-Pflichtmitteilung vom vergangenen Freitag hervorgeht. Der Finanzchef und der Leiter des weltweiten operativen Geschäfts werden mit einer Sonderzahlung an die Leine gelegt, damit sie nicht auch noch von Bord gehen. Douglas Jeffries und Jeffrey Devine bekommen jeweils 250.000 Dollar und auch Aktien von Palm, die aber erst im Verlauf von zwei Jahren ausgezahlt werden.

Experten bewerten solche Geschäfte als Vorbereitung für die Übernahme von Palm. Mit so einem "Retention Program" zur Bindung wichtiger Mitarbeiter soll üblicherweise verhindert werden, dass der Käufer ein Unternehmen in die Hand bekommt, bei dem die besten Angestellten längst gekündigt haben. In den vergangenen Tagen wurden bereits Lenovo und HTC als mögliche Kandidaten für eine Übernahme von Palm genannt. Auch Nokia und sogar Dell waren schon einmal im Gespräch.

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