Claims abstecken

Springer-Chef Döpfner warnt vor Tagesschau-App

28.12.2009
Im Streit um eine smartphone-gerechte "Tagesschau"-App hat der Vorstandschef des Axel-Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, vor negativen Folgen für deutsche Verlage gewarnt.

Der Streit um die kostenlose iPhone-App der "Tagesschau" geht in eine weitere Runde. "Wenn sich bezahlte Applikationen auf mobilen Geräten nicht durchsetzen, wird dies Tausende Arbeitsplätze in der Verlagsbranche kosten", sagte der 46-Jährige Döpfner nun dem Nachrichtenmagazin "Focus". N24-Geschäftsführer Torsten Rossmann kritisierte im "Spiegel", "dass der gebührenfinanzierte Rundfunk immer weiter expandiert und private Nachrichtenangebote erschwert, wo er nur kann".

Die ARD bedrohe "einmal mehr ein Geschäftsmodell für Verlage und Nachrichtensender und damit den privatfinanzierten Qualitätsjournalismus", sagte n-tv-Geschäftsführer Hans Demmel im "Spiegel". Am Montag hatte ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur eine kostenlose "Tagesschau"-App, also eine Anwendung für das iPhone, für das erste Quartal 2010 angekündigt. Die Springer-Zeitungen "Bild" und "Welt" bieten seit Anfang Dezember als erste in Deutschland eigene Apps gegen eine monatliche Gebühr an. (dpa/ajf)