Marktforscher Strand Consult verärgert Apple-User

iPhone-Nutzer leiden unter Stockholm-Syndrom

15.12.2009
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Nach Erkenntnissen der dänischen Strand Consult zeigen iPhone-Benutzer häufig Symptome des Stockholm-Syndroms. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher, als sie im Zuge einer Studie Psychologen zu Rate zogen.

Zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen sich die Marktforscher der dänischen Strand Consult. Das Unternehmen, das sich unter anderem auf Studien zum Mobilfunkmarkt und -technik spezialisiert hat, zog Psychologen zu Rate, als es im Zuge der Studie "The moment of truth, a portrait of the iPhone" zu unerklärbaren Ergebnissen kam. Die Forscher wunderten sich, dass iPhone-Besitzer selbst offensichtliche Mängel an dem Kult-Handy leugneten und negierten.

Gemeinsam mit Psychologen versucht Strand Consult diesen Umstand nun mit dem Stockholm-Syndrom zu erklären. Allgemein formuliert, versteht man laut Wikipedia unter dem Stockholm-Syndrom "ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies kann dazu führen, dass das Opfer mit den Tätern sympathisiert und mit ihnen kooperiert." Im August/September 1973 verteidigten die Opfer nach sechs Tagen Geiselhaft in einer Bank in der Stockholmer Innenstadt das Verhalten der Täter.

Ein ähnliches Verhalten sieht Strand Consult nun bei den iPhone-Besitzern, die fanatisch jeden Kritikpunkt an dem Handy bestreiten würden. Als Beispiel nennen die Forscher etwa den Punkt, das iPhone-Besitzer keinen eigenen Browser installieren könnten und dies damit verteidigen, dass ja der Browser des iPhones der beste Mobile Browser sei. Oder etwa, dass der geschlossene und kontrollierte App-Store von den iPhone-Fanatikern damit verteidigt würde, dass dies gut sei, denn Apple wüsste am Besten, welche Anwendungen für das iPhone und den User gut seien. Insgesamt führen die Wissenschaftler 20 Punkte auf, an denen sie das iPhone-Syndrom fest machen.