ActiveSync und DirectPush

Blackberry lernt Microsofts mobile Services

23.07.2008
Der US-Anbieter Mailsite wartet mit einen ungewöhnlichen Angebot auf: Mit dem Plugin AstraSync sollen Blackberry-Geräte von RIM künftig auch ActiveSync und DirectPush beherrschen.

Nicht ganz zu unrecht ist man beim kanadischen Hersteller RIM besonders stolz auf die eigene Push-Mail-Plattform: Im Vergleich zu anderen Systemen verursachen die Blackberrys bei der mobilen E-Mail-Kommunikation relativ wenig Datenaufkommen. Zudem gilt die ganze Kommunikationskette einschließlich der umstrittenen NOCs bislang als recht sicher. Bestandteil dieser Kette ist allerdings auch der Blackberry Enterprise Server (BES) oder ein entsprechender Blackberry Internet Service (BIS) bei einem Mobilfunkprovider.

Gerade auf letzteres wollen viele Anwender verzichten, oder aber sie trauen den von RIM eingesetzten NOCs nicht. Diesen Usern will Mailsite nun mit dem Plugin AstraSync eine Alternative offerieren. Die Software, die direkt auf ein Blackberry-Gerät herunter geladen wird, nutzt als Synchronisationsverfahren ActiveSync von Microsoft. Zur E-Mail-Übermittlung kommt DirectPush zum Einsatz. Auf diese Weise kann ein Blackberry ohne Middleware direkt an einen Exchange-Server angebunden werden. Als Alternative hat das Unternehmen zudem mit Mailsite Fusion eine eigene Mail-Server-Suite im Programm.

Auf den ersten Blick sieht AstraSync nach einer pfiffigen Idee aus. Näher betrachtet wirkt das Konzept dann eher unsinnig: Warum soll ein Unternehmen einen Blackberry kaufen, dessen Vorteil primär in seinem geschlossen, integrierten Sicherheitskonzept liegt, wenn genau dieser geschlossene Kreis wieder geöffnet wird? Bei AstraSync erfolgt nämlich die Kommunikation direkt zwischen Endgerät und Exchange-Server via Internet mit https. Damit stellt sich die Frage, ob ein User nicht gleich zu einem Windows-Mobile-Gerät greifen sollte, statt mit einer zusammengestückelten Lösung zu leben. (hi)