Das ausgesprochen kritische Blog "Generation Y" wird von Yoani Sanchez in Havanna befüttert. Gestern beschwerte sich die Autorin - die vom "Wall Street Journal" schon in einem Porträt auf Seite gewürdigt wurde - in einem Posting, ihre Landsleute könnten die Seite seit mehreren Tagen praktisch nicht mehr erreichen. "Eine weitere Seite, die den 'überwachten' Inter-nauten der Insel verwehrt bleibt", so Sanchez.

Internet-Nutzer in Kuba bestätigten, dass der Zugriff auf Sanchez' und einige andere Seiten in den letzten Tagen schwierig bis unmöglich geworden sei. Gemeinhin wird vermutet, dass die kubanischen Behörden (ähnlich wie in China) Filter-Software und andere technische Werkzeuge verwenden, um den Zugriff auf bestimmte Websites zu reduzieren und diese damit effektiv zu blockieren.

Generation Y, wo Yoani Sanchez ihre Frustrationen und die Ironien des alltäglichen Lebens niederschreibt, wird rund eine Million Mal im Monat aufgerufen. Die meisten Leser sitzen indes außerhalb Kubas. Dass die kritische Autorin ihr Blog führen kann, ohne abgeschaltet zu werden, hat in der Vergangenheit Spekulationen ins Kraut schießen lassen, Sanchez arbeite womöglich mit der Regierung zusammen. Sanches weist solche Vorwürfe zurück. (tc)