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Intel-Forscher im Geschwindigkeitsrausch

25.07.2007
Wissenschaftler von Intel haben aus Silizium einen Modulator gefertigt, der Daten mit einem Durchsatz von 40 Gigabit pro Sekunde in einen Lichtstrahl verwandelt, den man über optische Leiter schicken kann.

Modulatoren sind Kernkomponenten bei der Verwendung von Lasern, um Licht durch Fiber Optics zu übertragen. Geschwindigkeiten wie die jetzt von den Intel-Forschern erzielte - rund 40-mal so schnell wie modernste Ethernet-Firmennetze - erfordern derzeit noch teure Materialien, weswegen ein 40-Gbps-Modulator zurzeit noch Tausende von Dollar kostet. Intel will seine Erfahrung als weltgrößter Hersteller von Chips dafür nutzen, um aus Silizium deutlich günstigere Kommunikationskomponenten ("silicon photonics") zu produzieren.

Intel hatte im Jahr 2004 bereits einen Modulator mit 1 Gbps und vergangenes Jahr einen mit 10 Gbps entwickelt. "Wir sind in kurzer Zeit unglaublich weit gekommen", sagt Mario Paniccia, Intel-Fellow und Leiter des Photonik-Labors. Der Forscher träumt bereits davon, 25 der 40-Gpbs-Kommunikations-Laser auf einen Chip zu packen, der dann zwischen Platinen oder Computern Daten mit 1 Terabit pro Sekunde übertragen könnte. Heute braucht zwar kein System einen solchen Durchsatz, aber der Bedarf wird steigen, nicht zuletzt weil Intel und andere Hersteller immer mehr Kerne auf einen Prozessor packen.

Wann und zu welchen Preisen Intel photonische Komponenten anbieten wird, ist noch nicht entschieden. Paniccia geht aber zumindest davon aus, dass Intel Silicon Photonics irgendwann Ende des Jahrzehnts in der ein oder anderen Form kommerzialisieren wird. Um wirtschaftlich verwertbar zu sein, müssten sich die Preise für solche Laser im Bereich von fünf Dollar bewegen, sagt der Intel-Mann.

Intel forscht übrigens nicht allein an der Silizium-Photonik: Das Startup Luxtera aus Carlsbad, Kalifornien, will im vierten Quartal erste Chips mit vier 10-Gpbs-Lasern herausbringen. Luxteras Chef Alex Dickinson erklärte, Intels Entwicklung sei aus wissenschaftlicher Sicht zweifellos interessant. Luxteras Ansatz werde aber schon früher praktische Vorteile bieten, etwa bei der Verbindung von Servern zu einem Supercomputer. (tc)