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Happy Birthday, Henning Kagermann

12.07.2007
Der Vorstandssprecher des größten deutschen Softwareunternehmens SAP feiert heute seinen 60. Geburtstag.

"Sie sind heute bester Laune, lachen viel und lassen sich die Stimmung nicht einfach verderben", lautet das heutige Horoskop für den im Sternkreis Krebs geborenen SAP-Chef Henning Kagermann. Zumindest aus astrologischer Sicht scheint damit für den ab heute 60-jährigen Topmanager alles im Lot zu sein. Das war in den vergangenen Monaten allerdings selten der Fall.

SAP befindet sich derzeit in stürmischen Gewässer. Der überraschende Abschied des Kronprinzen Shai Agassi im Frühjahr dieses Jahres sowie die Klage Oracles wegen Industriespionage mit dem Schuldeingeständnis des SAP-Lenkers vor wenigen Tagen haben den Softwaretanker ordentlich durchgeschüttelt.

Henning Kagermann – eine Kurzbiografie

Geboren am 12. Juli 1947 in Braunschweig;

1972: Diplomabschluss in Experimentalphysik an der Universität in München;

1975: Promotion an der Universität Braunschweig;

1980: Nach Forschung und Lehre in Braunschweig folgt die Habilitation;

1982: Kagermann wechselt zur SAP in die Entwicklungsabteilung;

1991: Aufstieg in den Vorstand, wo er für die Bereiche Rechnungswesen und europäischer Vertrieb verantwortlich zeichnet;

1998: Kagermann wird gleichberechtigter Vorstandssprecher neben SAP-Chef Hasso Plattner;

2003: Nach dem Wechsel Plattners in den Aufsichtsrat wird Kagermann alleiniger Vorstandssprecher der SAP.

Auf Grund laufen dürfte SAP aber wohl kaum. Kagermann hat dem Softwarehersteller in den vergangenen Jahren seinen Stempel aufgedrückt und das Unternehmen neu ausgerichtet. Energisch trieb er die Entwicklung einer völlig neuen Softwaregeneration voran. Zwar fiel es den Anwendern angesichts mehrfacher Namensänderungen mitunter schwer, dieser Entwicklung zu folgen. Wie 2003 angekündigt, schließt der Konzern aber mit deutscher Pünktlichkeit im laufenden Jahr die Entwicklung seiner Enterprise Service-oriented Architecture (E-SOA) termingerecht ab – nicht unbedingt die Regel im unsteten Software-Business.

Die Bilanz des promovierten Physikers kann sich jedenfalls sehen lassen. In den Jahren von 2003 bis 2006 verbesserte sich der Jahresumsatz der SAP um fast 34 Prozent von rund sieben auf 9,4 Milliarden Euro. Unter dem Strich stieg der Nettogewinn von etwa 1,1 auf fast 1,9 Milliarden Euro. Arbeiteten Ende 2003 rund 29 600 Mitarbeiter für den Softwarekonzern, waren es im Dezember vergangenen Jahres über 39 350. Im Rahmen des Wettbewerbs "Great Place to work" des gleichnamigen Instituts belegen die badischen Softwerker seit Jahren den Spitzenplatz.

Trotzdem bleibt für den dreifachen Familienvater noch viel zu tun. Jetzt gilt es, die Kunden beim Umstieg auf die neue Softwaregeneration an die Hand zu nehmen. Auch Umwälzungen im Softwaregeschäft wie beispielsweise das Software-as-a-Service-Modell (SaaS) sind für den SAP-Chef eine Herausforderung. Hinzu kommen die mit ungewöhnlicher Härte geführten Angriffe des US-Rivalen Oracle – für den zurückhaltenden Wissenschaftler an der SAP-Spitze sicher nicht einfach zu parieren. Doch Aktionäre, Mitarbeiter und Gesellschafter sind mit ihm zufrieden. Erst im Februar hat der in Walldorf residierende Softwarekonzern seinen Vorstandsvertrag um weitere zwei Jahre bis Mai 2009 verlängert.

Die Redaktion der CW gratuliert Henning Kagermann. Wenn Sie, liebe(r) Leser(in) sich anschließen möchten und dem SAP-Chef den einen oder anderen Tipp mit auf den Weg geben wollen, können Sie das in unserem Blog tun. (ba)