Citrix stärker um virtuelle Desktops bemüht

25.04.2007
Ein neuer "Desktop Server" stellt Windows-Umgebungen auf drei Arten zentral bereit.

Noch im laufenden zweiten Quartal dieses Jahres wird Citrix den Desktop Server 1.0 freigeben. Das neue Produkt vertieft die Virtualisierungsstrategie des Anbieters. Es geht auf das Feature "Publish Desktop" des "Presentation Server" zurück, das bei den Kunden nach Angaben von Citrix rund zehn Millionen Desktops bereitstellt. Die zentrale Erweiterung nennt sich "Dynamic Delivery"; sie sucht automatisch für bestimmte Anwendergruppen den richtigen Typ von virtuellen Desktops aus. Welche dabei wem zugestellt werden, stellen Administratoren an einer zentralen Management-Konsole ein.

Das neue Produkt lief bisher unter dem Titel "Project Trinity". Der Codename bezog sich auf drei Methoden zur Bereitstellung von Desktops: Die bekannte Variante sind "Windows Terminal Services", die auf Windows-Servern laufen und vor allem für Anwender geeignet sind, die mit recht wenigen Anwendungen viele Routineaufgaben erledigen. Die diametral gegensätzliche Benutzergruppe, beispielsweise Ingenieure mit hohen Anforderungen an Performance und Rechnerressourcen, erhält über die Bereitstellungsvariante "Blade PCs" Rechenpower von physikalischen Kompakt-Servern.

Drittens gibt es - quasi für das mittlere Anspruchniveau - die Variante "Server-basierende virtuellen Desktop-Infrastrukturen". Damit können Anwender zum einen sehr detailliert zugeschnittene Windows-Umgebungen erhalten. Zum anderen lassen sich mit dieser Methode auch einfach Benutzergruppen beliefern, die auf viele Anwendungen zugreifen, also Mitarbeiter im Marketing, Außendienst, Home-Office oder in der Buchhaltung.

Citrix sieht schon in der Verbreitung des Publish-Sektop-Feature einen Indikator für eine starke Nachfrage nach virtuelle Desktops. Diese werde in den nächsten Jahren weiter wachsen. Denn allein durch Microsoft Vista stehe die Migration von bis zu 400 Millionen Desktops an. Zu den Umstellungskosten komme noch hinzu, dass Unternehmen pro Jahr und Anwender rund 5000 Dollar für PC-Umgebungen ausgeben müssen. Karl-Heinz Warum, Geschäftsführer der Citrix GmbH aus Hallbergmoos bei München, beschreibt den Vorteil des Desktop Server 1.0 mit einem klassischen Argument seines Unternehmens: "Unternehmen können nach unseren Schätzungen bis zu 40 Prozent Kosteneinsparungen erzielen." (ls)