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Froogle ist tot, lang lebe Google Product Search

19.04.2007
"Froogle" war wohl der bislang am wenigsten überzeugende Google-Dienst. Das hat der Internet-Riese erkannt und entsprechende Schritte eingeleitet.

Die Produktsuche der Kalifornier segelt nicht länger unter eigener Flagge, sondern heißt jetzt schlicht "Google Product Search". "Ich glaube, wir haben nicht kapiert, was für Komplikationen eine zusätzliche Marke mit sich bringt", konzediert Marissa Meyer, Vice President von Search Product and User Experience, gegenüber dem Branchendienst "Cnet". "Der Name war zwar niedlich und clever, hatte aber Probleme mit Copyright und Handelsmarke und bei der Internationalisierung. Die Assoziation mit 'frugal' war nicht offensichtlich genug."

Marissa Meyer räumt ein, dass die Namensgebung für "Froogle" unglücklich war.
Marissa Meyer räumt ein, dass die Namensgebung für "Froogle" unglücklich war.
Foto: Marissa Meyer

"Das Rebranding ist längst überfällig. Keiner hat wirklich verstanden, was Froogle war", kommentiert Greg Sterling, Principal der Beratungsfirma Sterling Market Intelligence. "Und es spiegelt den Übergang von einer Firma mit einer skurrilen Einstellung zu ihren Produkten hin zu einer wieder, die sich selbst und ihre Produkte ernst nimmt." "Froogle gab es schon so lange - sie hatten damals keine konsistente Produktstrategie oder Ausrichtung", ergänzt Chris Sherman, President der Beratungsfirma Searchwise. "Ich würde nicht sagen, dass es versagt hat, aber es hat gewiss nicht so an Fahrt gewonnen wie andere Shopping-Sites."

Google hatte Froogle im Jahr 2002 gestartet, als es für Portale modern war, vertikale Sites für bestimmte Branchen oder Bereiche vorzuhalten. Die Site wuchs aber nur langsam, und Google entfernte den direkten Link auf sie auf seiner Hauptsuchseite im vergangenen Jahr.

Google Product Search bleibt wie gehabt eine Seite nur für Einkaufsergebnisse. Ihre wichtigsten Ergebnisse erscheinen zukünftig aber auch auf der Hauptseite in einem "One-Box"-Bereich oberhalb der organischen (= relevantesten unbezahlten) Resultate. Der One-Box-Bereich führt Ergebnisse anderer spezialisierter Google-Unterseiten wie "Google News" auf.

Die Produktsuche soll außerdem Googles Transaktionsdienst "Google Checkout" vermarkten. Die Suche lässt sich dazu so eingrenzen, dass nur Ergebnisse von Händlern erscheinen, die Checkout als Option anbieten. (tc)