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Steve Jobs - Meister des schönen Schnickschnacks

10.01.2007
Meister Jobs bei der Arbeit: Presales-Veranstaltungen in großen Hallen.
Meister Jobs bei der Arbeit: Presales-Veranstaltungen in großen Hallen.

Über den Online-Shop iTunes wurden inzwischen mehr als zwei Milliarden Songs verkauft, sagte Jobs. Zurzeit seien es fünf Millionen Titel pro Tag. Die Marke von einer Milliarde Musiktiteln hatte iTunes im Februar 2006 erreicht. Man verkaufe in den USA inzwischen mehr Songs als Amazon.com, betonte Jobs. Seit dem Start des Downloads von TV-Serien im Herbst 2005 bei iTunes seien 40 Millionen Serienfolgen herunter geladen worden. Der iTunes-Store wird künftig auch Filme des US-Studios Paramount verkaufen. Damit steigt das Angebot auf 250 Streifen. Paramount hat in seiner Bibliothek Filme wie "Forrest Gump" oder "Mission: Impossible". Bisher konnte man sich bei Apple nur Disney-Kinofilme herunterladen. Davon seien seit dem Start des Angebots im vergangenen September 1,3 Millionen verkauft worden.

Jobs konnte sich auch einen Seitenhieb gegen den Musikplayer Zune von Microsoft nicht verkneifen, der als starke Konkurrenz für den iPod gesehen wurde. Der Zune habe im Start-Monat November nur einen Marktanteil von zwei Prozent gehabt gegenüber 62 Prozent für den iPod. Mit "Apple TV" hingegen will das Unternehmen in die Wohnzimmer seiner Stammkundschaft vordringen. Die Box streamt Inhalte aus dem Internet und verbundenen Computern an (TV-)Monitore. Apple TV hat eine Festplatte mit 40 Gigabyte Speichervolumen und kann mit bis zu fünf PCs synchronisiert werden. Die Kiste kommt im Februar in den USA für 299 Dollar in den Handel und versteht sich mit Mac- und Windows-Computern.

Apples iPhone - in der Tat ziemlich "handsome".
Apples iPhone - in der Tat ziemlich "handsome".
Foto: yoursdaily.com

Aus der Geschichte hat Steve Jobs aber auch die Lehre gezogen, dass maßgebliche Neuerungen rechtlich abgesichert werden müssen. Bei der Entwicklung des Apple Macintosh wurde dies weitgehend versäumt, auch weil Apple sich damals selbst großzügig an den Innovationen anderer Firmen bedient hatte. Das eröffnete später Microsoft die Möglichkeit, wichtige Elemente aus dem Macintosh-System in Windows einzubauen. Über 200 Patente rund um das iPhone sollen nun verhindern, dass sich dieser Teil der Geschichte noch einmal wiederholt. Dem 51-jährigen Apple-Chef war nach der Keynote-Rede die Erleichterung darüber ins Gesicht geschrieben, dass er mit der Präsentation die Aufmerksamkeit des Publikums wieder auf die Innovationen aus dem eigenen Hause lenken konnte. In den vergangenen Wochen hatte sich die Öffentlichkeit vor allem mit Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Aktienoptionen bei Apple beschäftigt. Jobs hatte von der falschen Datierung der Optionen zwar nicht persönlich profitiert, war zum Teil aber an deren Vergabe beteiligt und stand als Chief Executive Officer letztlich in der Verantwortung. Nachdem zunächst der Verwaltungsrat dem Apple-Chef den Rücken gestärkt hatte, konnte Jobs nun das unerfreuliche Thema Optionsskandal für sich weitgehend abhaken. (dpa/ajf)