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Kodak und Sony legen Patentstreit bei

04.01.2007
Eastman Kodak und Sony haben ihre langjährigen Patentstreite zu digitalen Kameras beigelegt und eine Überkreuzlizenzierung ausgehandelt.

Kodak erhält dabei auch Zugriff auf das Patentportfolio des Handy-Joint-Ventures Sony Ericsson. Finanzielle Details der Übereinkunft wurden nicht veröffentlicht. Es wurde lediglich bekannt, dass Kodak aus dem Vergleich künftig Tantiemen erhalten wird, was aus Sicht von Ulysses Yannas, Broker bei Buckman, Buckman & Reid, darauf hindeutet, dass man Kodak als "Sieger" betrachten darf.

Der US-amerikanische Konzern hatte Sony im Jahr 2004 verklagt und ihm Verstoß gegen zehn seiner Patente aus den Jahren 1987 bis 2003 vorgeworfen. Technisch ging es dabei um digitale Foto- und Videotechnik wie Bildkompression und digitale Speicherung. Die Klage richtete sich gegen Sony und zwei seiner US-Töchter.

Die Japaner konterten drei Wochen später und bezichtigten ihrerseits Kodak des Verstoßes gegen zehn ihrer Digicam-Patente, unter anderem eines für einen elektronischen Verschluss mit einstellbarer Geschwindigkeit.

Kodak versucht derzeit in einem schmerzhaften Prozess, sich vom alten analogen Geschäft zu einem Anbieter digitaler Technik zu mausern. Es hat in den letzten acht Quartalen zwei Milliarden Dollar Nettoverlust und 2,6 Milliarden Dollar Abschreibungen für die Restrukturierung angehäuft. Im zuletzt abgeschlossenen Quartal (Juli bis September 2006) konnte es den Fehlbetrag auf 37 Millionen Dollar reduzieren. Die Belegschaft ist inzwischen auf unter 50.0000 gesunken. 1988 hatte der Konzern noch 145.300 Menschen beschäftigt. (tc)