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IT-Budgets in Krankenhäusern leiden unter Gesundheitskarte und Fallpauschalen

23.11.2006
Die elektronische Gesundheitskarte und die Neuordnung der Krankenhaus-Budgets wirken sich auf die IT-Etats aus. Für IT-Verantwortliche hat aber die Stabilisierung von Altanwendungen Priorität.

Eine Umfrage unter IT-Entscheidern in deutschen Krankenhäusern ergab, dass die höchste Priorität der Stabilisierung bestehender Anwendungen gilt. Es folgen die bessere Schulung der Anwender und die Vereinheitlichung der Arbeitsplatzrechner. Die Einführung strategischer Anwendungen, beispielsweise des Gematik-Konnektors, rangiert den vom Beratungshaus Concept Factory erhobenen Daten zufolge auf einem mittleren Rang. Der Konnektor ist im Zuge der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte wichtig, da er die Kommunikation von Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäusern mit der zentralen Telematik-Infrastruktur herstellt.

Geht es aber nicht um die Prioritäten der IT-Verantwortlichen, sondern um die verfügbaren Budgets, spielt die Gesundheitskarte eine herausragende Rolle. Ein Drittel aller Teilnehmer gab an, dass sie sich "begünstigend" bis "stark begünstigend" auf ihre Budgets auswirke. Einen noch größeren Einfluss auf die IT-Aufwendungen hat jedoch die G-DRG-Einführung (G-DRG = German - Diagnostic Related Groups). Hintergrund ist eine sukzessive Umstellung der Kalkulation von Krankenhausbudgets, die mit der Einführung des so genannten Fallpauschalen-Systems im Jahr 2003 ihren Anfang nahm.

Insgesamt sollen die IT-Budgets in Krankenhäusern bis 2010 nur leicht steigen. Jährlich um rund zwei Prozent sollen die Zuwendungen für IT-Projekte steigen, um 2,3 Prozent die für mobile Arbeitsplätze. Unter den abgefragten Positionen liegen diese beiden Posten oberhalb der gesamtwirtschaftlichen Wachstumsprognosen. Outsourcing genießt indes nur eine untergeordnete Priorität.

Die Umfrage wurde im April und Mai dieses Jahres online vorgenommen. Ziel war eine Bestandsaufnahme zu Struktur, Budgets, Servicezielen, Prioritäten und Planungen der IT-Ausstattung und Organisation in deutschen Krankenhäusern. Der vollständige Berichtsband mit dem Titel "Conceptory(r) Klinik IT Report 2006", kostet 79,95 Euro. Vom Verkaufserlös gehen fünf Euro als Spende an den Förderkreis für Tumor- und Leukämieerkrankte Kinder e.V. in Bonn. (hv)