Web

Telekom plant Teilverkauf von T-Systems

17.11.2006
Die Deutsche Telekom will laut "Süddeutscher Zeitung" Teile ihrer IT-Servicetochter T-Systems verkaufen. Bislang hat der Konzern nicht bestätigt.

Der neue Vorstandsvorsitzende der Telekom, René Obermann, will der Tageszeitung zufolge mit Unterstützung seiner Haupteigentümer, des amerikanischen Finanzinvestors Blackstone und des Bundes, Teile der IT-Tochter T-Systems abstoßen. Einen Kommentar aus dem Unternehmen gibt es dazu bislang noch nicht. Betroffen sollen jene Unternehmensbereiche sein, die nicht unmittelbar mit dem Telekommunikationsgeschäft zu tun haben (siehe auch: Telekom in der Krise und Sanierungsfall Telekom).

Welche Rolle spielt T-Systems-Chef Lothar Pauly künftig bei der Telekom?
Welche Rolle spielt T-Systems-Chef Lothar Pauly künftig bei der Telekom?

T-Systems ist derzeit in 20 Ländern aktiv und setzte im vorigen Geschäftsjahr fast 13 Milliarden Euro um. Das Angebot des Dienstleisters ist breit gestreut: Es reicht von der Einrichtung und Betreuung von Datennetzen über IT-Outsourcing bis hin zur Übernahme ganzer Geschäftsprozesse im Kundenauftrag. T-Systems zählt mit seinen rund 52.000 Mitarbeitern zirka 160.000 Firmen zu seinen Kunden. Erst im Oktober hatte T-Systems-Vorstand Lothar Pauly im Interview mit der COMPUTERWOCHE angekündigt, mehr Personal abzubauen als ursprünglich beabsichtigt.

Details darüber, welche Unternehmensbereiche von den Verkäufen betroffen sein werden, gibt es noch nicht. Gestern machten widersprüchliche Meldungen die Runde. Ein Gerücht lautet, dass sich Obermann nur von Randbereichen, etwa der strategischen Unternehmensberatung oder Teilen der Softwareentwicklung, trennen will. Ebenso wird aber spekuliert, dass größere Teile von T-Systems verkauft werden, und der Rest der Geschäftskundentochter im Gesamtkonzern der Telekom aufgehen soll.

Die SZ berichtet mit Bezug auf "Unternehmenskreise" ferner, dass in letzterem Fall T-Systems-Chef Pauly im neuen Telekom-Vorstand den Bereich Geschäftskunden übernehmen würde. Ebenso würde es einen Vorstand geben, der sich um das Privatkundengeschäft kümmert. Obermann werde außerdem den Posten eines geschäftsführenden Vorstands schaffen, eines Chief Operating Officers (COO). Details dürften spätestens am 5. Dezember an die Öffentlichkeit dringen, wenn der neue Telekom-Boss seine Strategie dem Aufsichtsrat präsentiert. (hv)